Immer wieder sehe ich, dass viele gar nicht wissen, welche eReader es außer Kindle und – mittlerweile auch Tolino – zu kaufen gibt. Obwohl der Markt recht überschaubar ist, gibt es genügend Geräte, um verschiedene Ansprüche zu befriedigen.
Die große eReader-Übersicht 2018
Mit dieser Übersicht möchte ich allen, die sich für eReader interessieren, einen kurzen Abriss über die derzeit erhältlichen (und auf PAPIERLOS LESEN getesteten) Geräte an die Hand geben.
Ich habe die Geräte nach Einsteiger-, Mittel- und Oberklasse sortiert. Außerdem habe ich weiter unten noch die eReader mit größeren Bildschirmen und die wasserdichten Geräte aufgeführt. In den Texten sind die Datenblätter zu den Geräten verlinkt, unterhalb der Abschnitte gibts dann nochmal die Links zu den einzelnen Testberichten bzw. den Vergleichen, sofern welche existieren. Wer darüber hinaus einen direkten Vergleich anhand der technischen Daten möchte, kann sich auf der eReader-Vergleichsseite umschauen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines zur Darstellung
Mittlerweile verwenden alle eReader mindestens die kontrastreichen Pearl-E Ink-Displays, sodass sich ausnahmslos auf allen Geräten eBooks angenehmer lesen lassen, als auf PC-Bildschirmen oder Tablets. Einige Geräte haben die höher auflösenden Carta E Ink-Display eingebaut. Dabei spielt die Auflösung der Bildschirme eine wesentlich geringere Rolle, als es die reinen Zahlen vermuten lassen. Auf den 167 ppi-Displays der preiswerteren Geräte können eBooks genauso angenehm gelesen werden, wie auf Papier. Durch höheren Auflösungen werden auch kleinere Schriften schärfer dargestellt, aber die durchschnittliche Größe ist auf allen eReader gut ablesbar.
6″-Einsteigergeräte – bis 100 €
Wer schon länger mit einem eReader liebäugelt, aber erstmal ausprobieren möchte, ob das Lesen auf elektronischer Tinte passt, kann sich in der Einsteigerklasse umsehen. Hier gibt es den einfachen Kindle (59 – 79 €), den Basic Touch von PocketBook (~ 80 €) und den Tolino Shine (88 €). Allen drei Geräten gleich ist die Bedienung per Berührung. Der Tolino Shine ist der Einzige in dieser Riege, dessen Bildschirm beleuchtet ist. Dafür liegt er mit knapp 90 € preislich am oberen Ende der Einsteigerklasse.
Der Kindle kann von Haus aus nur die eBooks von Amazon öffnen und ist in deren Ökosystem perfekt eingebunden. Die Gerätesoftware ist identisch mit den teureren Modellen Paperwhite und Voyage, lediglich die Auflösung des Bildschirms ist mit 167 ppi geringer. Tolino und PocketBook hingegen können eBooks auch aus anderen Shops öffnen. Während der Tolino sehr stark im Tolinosystem eingebunden ist (ähnlich wie der Kindle bei Amazon), ist der PocketBook der unabhängigste der drei. Zudem ist er vielfälitiger einstellbar und kann die meisten eBook-Formate öffnen. Und im Gegensatz zu den anderen beiden Geräten, hat der PocketBook unterhalb des Bildschirms Tasten zum Blättern.
Abseits der touchfähigen Geräte gibt es noch den Basic 2 (~ 70 €) von PocketBook, der nur per Tasten bedient wird, aber dennoch WLAN-fähig ist. Er hat mit dem Mini (~ 60 €) einen kleineren (5″-Bildschirm) und leichteren Bruder. Beide Geräte kommen ohne Beleuchtung.
- Testbericht Kindle
- Testbericht PocketBook Basic Touch
- Testbericht Tolino Shine
- Testbericht PocketBook Basic 2
- Testbericht PocketBook Mini
6″-Mittelklasse – rund 100 €
Mit Mittelklasse mit Geräten um die 100 € bis knapp unter 130 € bietet derzeit das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Hier gibt es aktuell den Kindle Paperwhite (99 € bis 159 €), den PocketBook Touch Lux 3 (99 €) und den Kobo Aura (~ 115 €). Alle drei Geräte haben einen beleuchteten Bildschirm und eine bieten hohe Auflösung von 212 ppi. Paperwhite und Touch Lux 3 setzen beim Bildschirm auf die Carta-Technologie, Kobo beim Aura hat nur ein Pearl-E-ink-Display, dafür aber eine plane Frontseite, bei der das Display bündig mit dem Gehäuse abschließt. Damit können die beiden erstgenannten nicht dienen.
Der Paperwhite ist perfekt ins Amazon-Ökosystem eingebunden, kann aber nur eBooks von Amazon öffnen. Auf Aura und Touch Lux 3 hingegen lassen sich auch eBooks aller anderen Shops öffnen. Während die Geräte von Amazon und PocketBook auch ohne Anmeldung am jeweiligen Shop funktionieren, lässt sich der Kobo ohne Anmeldung mit E-Mailadresse und Passwort bei Kobo gar nicht erst in Betrieb nehmen. Wie auch bei den Geräten in der Einsteigerklasse kann das PocketBook-Gerät die meisten eBook-Formate öffnen, hat die meisten Einstellungen und Tasten zu Weiterblättern, die den anderen beiden Geräten fehlen. Anderseits unterstützt er keine Sleepcover, also Hüllen, die den Reader aus- und einschalten können, wenn sie zu- bzw. aufgeklappt werden.
- Testbericht Kindle Paperwhite
- Testbericht PocketBook Touch Lux 3
- Testbericht Kobo Aura
- Aura, Paperwhite & Touch Lux 2 im direkten Vergleich
6″-Oberklasse – ab 129 €
Die Oberklasse der 6″-Reader dominiert der Kindle Voyage, sowohl preislich (189 € bis 249 €) als auch mit der höchsten Displayauflösung von 300 ppi. Der Sense von PocketBook (149 €) ist hier ebenso vertreten wie der Vision 2 (129 €) des Tolinoverbundes. Die Geräte von PocketBook und Tolino haben eine etwas geringere Auflösung von 212 ppi. Die Bildschirme von Voyage und Vision 2 schließen bündig mit dem Gehäuse ab, während der Bildschirm des Sense rund 1 mm im Gehäuse sitzt.
Voyage und Sense können mittels eines eingebauten Umgebungslichtsensors die Helligkeit der Displaybeleuchtung einstellen. Beide Geräte bringen auch seitliche Blättertasten mit – beim Voyage als Sensortasten auf der Frontseite des Gerätes, beim Sense als rückseitige Hardwaretasten. Dem Vision 2 fehlt beides, dafür kann er über einen Schlag auf die Rückseite weiterblättern. Außerdem ist er im Gegensatz zu den anderen beiden Geräten wasserdicht. Voyage und Vision 2 unterstützen Sleepcover, der Sense nicht. Dafür bringt er ein passendes Cover gleich mit.
- Testbericht Kindle Voyage
- Testbericht PocketBook Sense
- Testbericht Tolino Vision 2
- Sense, Voyage und Vision 2 im direkten Vergleich
eReader mit großen Bildschirmen
Die 6″großen Displays bieten das beste Verhältnis zwischen Gerätegewicht und Lesbarkeit. Mehr Lesefläche bedeutet aber, dass man beim Lesen nicht so oft umblättern muss, man die Schrift sehr groß einstellen kann oder dass sich PDF-Dokumente leichter lesen lassen, da sie nicht so stark verkleinert werden, wie auf Geräten mit kleinerem Display.
Aktuell auf PAPIERLOS LESEN getestete Geräte sind der Kobo Aura H2O (179 €) mit 6,8″ Bildschirmdiagonale, das PocketBook Inkpad (189 €) mit 8″ und der Icarus eXcel (320 €) mit ein9,7″. Die Bildschirme von Aura H2O und InkPad sind beleuchtet und sie lassen sich über Berührungen mit den Fingern bedienen. Beides kann der eXcel nicht, bei ihm läuft die Bedienung über einen Stylus und die Tasten am Gerät.
Zusätzlich zur Touchbedienung hat das Inkpad seitliche Blättertasten, die sich in den Einstellungen umbelegen lassen. Der Aura H2O ist wasserdicht und bietet von allen drei Geräten das beste Display. Durch den großen Bildschirm eignet sich der eXcel von allen drei Geräten am Besten zum Lesen von PDFs. Mit dem Stylus lassen sich zudem Anmerkungen ins PDF schreiben, die zusammen mit dem Dokument gespeichert werden können.
Wasserdichte eReader
Momentan gibt es mit dem Kobo Aura H2O (179 €), dem PocketBook Aqua (109 €) und dem Tolino Vision 2 (129 €) drei wasserdichte Geräte am Markt. Kobo und PocketBook sind dabei nach IP57 zertifiziert, eine Norm, die aussagt, dass Geräte staub- und wassergeschützt sein müssen. Während die Geräte von Kobo und PocketBook einen Rundumschutz und entsprechende Abdeckklappen für die Anschlüsse aus Gummi haben, ist beim Vision 2 die Eletronik selbst wasserdicht. So kann richtet dort ins Gehäuse einlaufendes Wasser keinen Schaden an. Trotzdem lässt hat nur der Aura H2O einen Speicherslot für eine externe Speicherkarte, Aqua und Vision 2 verzichten drauf.
Alle drei Geräte haben berührungsempfindliche Bildschirme, wobei dieser nur beim Aura H2O gesperrt wird, wenn das Geräte untergetaucht wird. Aqua und Vision 2 werten dann den Druck aufs Display aus und blättern weiter oder gehen im Shop einkaufen. Alle drei Geräte sind nicht schwimmfähig, haben aber auch keine Möglichkeit, ein Bändchen am Gehäuse zu befestigen, damit die Geräte auf der Luftmatratze nicht weiter als 1 m untertauchen kann. Das ist bei allen drei Geräten nämlich die maximal zulässige Tiefe für den Wasserschutz, der zudem 30 min lang gilt. Der Aqua ist der Einzige der Drei, der keine Beleuchtung eingebaut hat, dafür aber Blättertasten besitzt.
Fragen zu den aufgelisteten Geräten beantworte ich gern in den Kommentaren.
Ich habe die Frage, ob es einen E-Book-Reader gibt, der auch eine Vorlesefunktion hat. Das suche ich für eine schwer sehbehinderte Frau, weil es verschiedene bücher wohl als E-book, nicht unbedingt aber als Hörbuch gibt.
Für eine Auskunft wäre ich dankbar.
C. M.
Momentan haben der PocketBook Ultra, der PocketBook Inkpad und – ich glaube – auch der Icarus Excel eine Möglichkeit eingebaut, eBooks vorzulesen. Und natürlich alle Androidtablets mit der passenden Lesesoftware (z.B. Moon Reader).
Danke! das hilft mir.
C. M.