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Bis auf eine andere Gehäusefarbe ist der derzeitige Kindle 4 von den Abmessungen her genau gleich, wie sein grauer Vorgänger. Da ich diesen nicht zum Vergleichen hier habe, kann ich auch nicht sagen, was anders ist. Ich habe aber das Gefühl, dass das Display weiter oben sitzt. Aber das kann Einbildung sein, da es beim Vorgänger in einer schwarzen Einfassung saß.
Anschluss
Der einzige Anschluss an diesem Gerät ist die Micro-USB-Steckdose in die das mitgelieferte, 2m lange, USB-Kabel angeschlossen wird. Amazon ist übrigens der einizige Hersteller, der seinen Geräten ein derartig langes Kabel mitliefert.
Bildschirm
Der Bildschirm kommt noch immer mit einer Auflösung von 800×600 und einer Pixeldichte von 167 ppi. Obwohl diese Technik jetzt schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist sie absolut ok. Im direkten Vergleich mit einem Gerät mit höherer Auflösung fällt lediglich auf, dass dort die Buchstaben etwas dünner dargestellt werden. Auf diesem Bildschirm hier lässt es sich nach wie vor sehr gut lesen. Natürlich nur im Hellen, denn eine integrierte Beleuchtung gibts bei diesem Gerät nicht. Im Dämmerlicht oder Dunklen kann man sich auch mit einer Anstecklampe behelfen.
Bedienung
Bedient wird das Gerät komplett über die Tasten am Gerät, deren es 13 gibt. Fünf am Steuerkreuz, je zwei links und rechts davon und dann nochmal vier Blättertasten links und rechts vom Bildschirm. Die reine Tastenbedienung hat unter anderem den Vorteil, dass der Bildschirm nicht bei jeder Berühung weiterblättert. Besitzer eines Touchfähigen Gerätes, das nicht Sony heisst, können ein Lied davon singen. Außerdem passt er prima in einen Druckverschlussbeutel, um ihn mit in die Wanne, den Pool oder Strand zu nehmen.
Der Kindle ist das einzige mit bekannte Nur-Tastengerät, das sich richtig schnell bedienen lässt. Hier reagiert die Eingabe verzögerungerungsfrei. Ich wünschte, die anderen Hersteller würden sich hier eine große Scheibe abschneiden. Ja, auch PocketBook, denn trotz deren speziellem Konzept zur Bedienung der Tastatur bin ich mit der Softwaretastatur des Kindles erheblich schneller beim Eingeben von Buchstaben und Zahlen.
Die Startseite des Kindles selbst wirkt in die Jahre gekommen, um nicht zu sagen, etwas altbacken, denn es unterstützt nur die Darstellung der eBooks als Liste. Eine Übersicht mit Buchcovern gibts leider nicht. Immerhin können die eBooks in Sammlungen abgelegt werden. Diese lassen sich auch aus anderen Kindles (ob Paperwhite oder den Apps) importieren.
Auch nach Jahren lassen sich auf dem Einstiegskindle nur drei Schriftarten auswählen, nämlich “Normal”, “Schmal” und “Sand Serif”. Daneben lassen sich Zeilen- und Randabstand ändern und natürlich die Schriftgröße in acht Schritten. Bei Amazon hatte ich immer das Gefühl, dass die Entwickler die Schriften genau aufs Gerät bzw. dessen Eigenheiten angepasst haben. Und so lassen sich alle drei Schriften einwandfrei auf allen ebooks lesen.
Beim Lesen eines eBooks zeigt der Kindle ein Feature, das ich bisher nur noch im Cool Reader für die PocketBooks oder verschiedenen Apps für Android oder Windows gesehen habe: Und zwar wird auf der Buchseite unten eine Fortschrittsleiste eingeblendet, die nicht nur anzeigt, an welcher Stelle im Buch man sich befindet, sondern auch Kapitelmarkierungen einblendet.
So kann man auch ohne die zeitliche Berechnung des Paperwhites gut abschätzen, wie weit es noch bis zum nächsten Kapitel ist. Ich fand das immer sehr hilfreich und habe mich deswegen immer gewundert, warum das kein anderer aufgegriffen hat.
Auch gut
Um das Gerät vor unbefugten Zugriff zu schützen (besonders im Urlaub oder vor den Kindern) kann es mit einem Passwort geschützt werden. Das kann aus Ziffern und/oder Buchstaben bestehen. Erst nachdem das Passwort nach dem Einschalten oder Standby eingegeben wurde, ist der Kindle wieder bedienbar. Auch das USB-Laufwerk ist von der Sperre betroffen. Kein Passwort – kein Zugriff aufs Dateisystem. Wer das Gerät nicht ganz so restriktiv schützen will, kann auch einfach nur die Kindersicherung einschalten. Diese beschränkt den Zugriff auf Webbrowser, Kindle-Shop oder Archiv. Oder auf alles zusammen.
Nicht so gut
Wie damals schon festgestellt, lässt sich mit dem Kindle nach wie vor nicht so gut im Querformat lesen, da das Blättern nicht übers Steuerkreuz geht, sondern nur über die Blättertasten an den Seiten des Displays. Zum Weiterblättern muss man dann jedesmal großartig umgreifen, sodass entspanntes Lesen nicht möglich ist. Auch die hardwarebedingte Schwäche bei den Blättertasten ist noch da. Ich habe ich allerdings damit arrangiert, indem ich das Gerät anders gehalten habe bzw. es in eine Hülle gesteckt habe. So gesehen, geht das Blättern dann schon.
Zusammenfassung
Das könnte für den Amazon Kindle sprechen
- Sehr günstig
- Wörterbücher vorhanden
- E-Ink-Bildschirm
- Funktioniert im Zip-Lockbeutel auch in der Wanne oder Pool
- eBooks landen per WLAN auf dem Gerät
- Flüssige Bedienung ohne Verzögerungen
- Kann gegen ungefugte Zugriffe geschützt werden
Das könnte gegen den Amazon Kindle sprechen
- Keine Beleuchtung
- Bedienung per Tasten
- Enge Bindung an Amazon
- Keine Unterstützung der Onleihe
Fazit
Auch nach über zwei Jahren ist der einfache Kindle hervorragend geeignet, um eBooks zu lesen. Der E-Ink-Bildschirm ist nach wie vor sehr gut und im Hellen sowieso ungeschlagen. Als Einstiegs-, Zweitgerät für den Urlaub oder als Geschenk ist er mit seinen knapp 50 € gut geeignet. Standardmäßig lassen sich nur eBooks von Amazon drauf lesen, aber mit dem außerirdischen Lehrling und meiner Konvertierungsanleitung versteht er auch Lesestoff von anderswo. Obwohl das nicht nötig ist, da Amazon die größte Auswahl an eBooks bietet.