Testbericht: Trekstor eBook Reader 3.0

Gestern habe ich zufällig im Weltbild-Laden hier in Gera einen günstigen E-Book Reader gesehen. Nach etwas Recherche im Netz ist mir klar geworden, dass es der ganz Neue ist, den Weltbild und und Hugendubel seit gestern für rund 60,- im Angebot haben. Und da es mich schon länger interessiert hat, wie das Lesen von Büchern auf diesen Geräten ist, habe ich ihn mir heute mal besorgt.

Ich habe bisher keinerlei praktische Erfahrungen mit reinen E-Book Readern gemacht. Den Kindle hatte ich mal in der Hand und dessen Schriftbild kam mir ziemlich klar vor. Auf meinem Androidhandy habe ich allerdings schon das eine oder andere Buch gelesen, das dann aber eher schlecht als recht. Dort finde ich es lästig, häufig umblättern zu müssen.

Zunächst ein paar technische Daten:
Das Gerät stammt aus dem Hause Trekstor und hat einen 7″ großen Farbbildschirm mit einer Auflösung von 800x480px. Das Gerät erkennt, ob es hochkant oder quer gehalten wird und kann dementsprechend die Ausrichtung ändern. Der eingebaute Speicher beträgt 2 GB, wobei für eigene Bücher, Musik und Bilder rund 1,5 GB zur Verfügung steht. Eine Micro-SD-Karte kann nachgerüstet werden. Folgende Formate unterstützt das Gerät: EPUB, PDF, TXT, FB2, Adobe DRM, MP3, OGG, WAV, WMA, JPG,BMP, GIF. Ein eingebauter, nicht auswechselbarer Lithium-Polymerakku soll 8h halten. Angeschlossen wird der Reader per USB an den Rechner.

Nach dem Auspacken ist das Gerät mit einem rund halbvoll aufgeladenen Akku direkt betriebsbereit. Der Einschaltknopf befindet sich an der Unterkante rechts. Ich finde das recht ungewohnt. Der erste Blick auf den Startbildschirm offenbart ein stark blickwinkelabhängiges Display mit einer doch recht groben Darstellung.

Links: Startbildschirm; Rechts: geladenes Buch

Das Startmenü zeigt ganz oben immer das zuletzt gelesene Buch und eine Liste aller verfügbaren Bücher. Bei vielen Büchern ist die Liste ziemlich unbrauchbar, da alle Titel untereinander stehen und man dann ewig durch die Liste blättern muss. Die Bücher lassen sich zwar nach verschiedenen Kriterien sortieren, allerdings bleibt die Anzahl der Bücher in der Liste gleich, sodass man trotzdem blättern muss. Eine bessere Lösung ist dann, den eingebauten Dateiexplorer zu benutzen, mit dem auf Verzeichnisebene durch die Speicherkarten navigiert werden kann. Daher ein kleiner Tipp am Rande: Die eBooks einfach in Unterverzeichnissen organisieren und so für Ordnung sorgen.

Ist ein Buch geladen, was durchaus ein paar Sekunden dauert, kann die zum besseren Lesen die Schriftgröße verändert werden. Diese Größe merkt sich das Gerät für jedes Buch einzeln. Schade ist, dass man nicht eine Standardgröße für alle Bücher vorgeben kann. Ich würde bei mir gern XXL voreinstellen und die Größe dann lieber pro Buch reduzieren. Zum Vor- und Zurückblättern stehen rechts unten zwei Tasten zur Verfügung, wobei die Weiterblätterntaste praktischerweise die Untere ist. Über das Steuerkreuz kann aber auch weitergeblättert werden. Und wer mag, kann das Gerät so einstellen, dass es nach ein paar Sekunden selber weiterblättert.

Musik kann jederzeit über den “Play/Pause”-Knopf gestartet werden. Dann erscheint am unteren Bildschirmrand eine Leiste, die das momentan abgespielte Lied und den Status anzeigt. Zum nächsten Lied wird mit dem Steuerkreuz gesprungen, ebenso wie damit die Lautstärke geändert wird.

Bilder lassen sich über den entsprechenden Eintrag in der Menüliste, die mit dem Knopf rechts oben ausgeklappt wird, anzeigen. Die Diashow muss wiederum über das Menü gestartet werden und nicht, wie vielleicht anzunehmen über den “Play/Pause”-Knopf. Dieser ist im Bildmodus wirkungslos.

Nachdem ich jetzt das Gerät generell vorgstellt habe, nun zu den Dingen, die mir während der Benutzung innerhalb eines Tages negativ aufgefallen sind: Beim Laden der eBooks wird teilweise die sprichwörtliche alte Frau wieder jung. Interessanterweise auch beim Zurückspringen aus dem Buch ins Startmenü. Die Bedienknöpfe an der Seite reagieren teilweise nur sehr träge, sodass man meint, der Reader sei abgestürzt. Der Dateiname des geladenen Buches wird immer in der obersten Zeile angezeigt. Wenn er zu lang ist, um ganz draufzupassen, wird er immer hin- und hergescrollt. Ich finde das beim Lesen ziemlich irritierend und man kann es nicht abstellen.

Fazit:
mediumZum Lesen ist der eBook Reader für rund 60,- € relativ gut geeignet. Das blickwinkelabhängige Display stört weniger als angenommen. Klar, die Navigation ist nicht perfekt und die Knöpfe nerven teilweise. Wer endlich mal alle PDFs, die seit Ewigkeiten auf der Festplatte schlummern, lesen will, macht mit diesem Gerät sicher nicht viel falsch. Mehr würde ich für diese Qualität des Geräts nicht ausgeben. Erst recht nicht die rund 120,- €, die das Gerät mal gekostet haben soll.

Wie gehts jetzt weiter?
Ich werde das Gerät noch eine Weile behalten. Mal sehen, ob es wirklich acht Stunden durchhält und ob die oben angesprochenen Mängel bei der reglmäßigen Nutzung noch sehr ins Gewicht fallen. Ich werde berichten. Und wenn ihr Fragen zum Gerät habt, stellt sie ruhig. Ich werde sehen, dass ich síe beantworten kann.

Datenblatt aufrufen

Update vom 08.10.11:
Ich habe gestern noch eine 16 GB große Micro-SD-Karte bestellt, um mal zu testen, ob der eBook Reader diese Größe verkraftet. Die gute Nachricht ist: Ja, er kanns. Damit ist genug Platz für über 23.000 eBooks, wenn man die Angabe des Herstellers heranzieht, dass auf den 1,5 GB großen eingebauten Speicher rund 2000 eBooks passen.

Update vom 16.10.2011:
Habe in den letzten Tagen zwei längere Zugfahrten benutzt, den eBook Reader im Dauereinsatz zu testen. Vor der Reise habe ich ihn voll aufgeladen und die Bildschirmhelligkeit auf minimum gestellt, um soviel Akkulaufzeit herauszukitzeln, wie es geht.

Die vom Hersteller angegebenen 8h Akkulaufzeit kann ich trotzdem nicht bestätigen. Ich habs jetzt nicht genau gemessen, aber ich würde sagen, dass der Akku etwas über 5h hält. Daher bietet es sich an, auf Reisen ein USB-Ladegerät mitzunehmen. Es kann aber auch sein, dass der Akku erst ein paar mal komplett geleert werden muss, damit er seine volle Kapazität erreicht.

Das Lesen war insgesamt recht angenehm. Der Reader ist ja an der rechten Unterseite etwas dicker und liegt so sehr angenehm in der Hand.

Update vom 11.05.2012:
Den Testbericht des neuen Trekstor-Readers gibts übrigens hier.

71 Gedanken zu „Testbericht: Trekstor eBook Reader 3.0“

  1. Ich habe meinen E-reader seit dem April&seit heute ist die Hälfte des Bildschirms nicht mehr beleuchtet. Es ist wie ein grauer Schleier drüber.
    Liegt es daran weil ich den Reader eine Zeit lang nicht mehr benutzt habe&was kann ich dagegen tun?

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    • Normalerweise geht der Bildschirm durch einfaches Herumliegen nicht kaputt. Ich benutze meinen Reader zur Zeit auch nicht, aber wenn ich ihn einschalte funktioniert er tadellos. Ich rate dir, das Gerät einfach umzutauschen.

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  2. hallo.
    habe meinen e-book-reader ein paar wochen nicht genutzt. nun habe ich folgendes problem. ich nutze die würzburger bibliothek onleihe und die franken onleihe. lade ich mir da e-books runter und will sie im trekstor lesen. zeigt er mir an, dass die datei abgelaufen ist. obwohl sie nicht abgelaufen sein kann. schließe ich den trekstor am pc an, kann ich sie lesen auch im pc. lade ich andere e-books runter, habe ich damit keine probleme.
    hugendubel sagt, das ist das problem der bibliotheken. bloß ich habe im internet gelesen, das solche problemen bei trekstor gehäuft auftreten. und man ihn zurück geben sollte.
    vorher ging er an alle meiner drei pc’s problemlos und ich war sehr zufrieden.
    gruss

    a. schmidt

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  3. Ich habe zwar nur den alten Typ 7.0 ohne Videofunktion, hat aber bis auf FB2 und den Adobe DRM auch alles, die Akkulaufzeit erhöht sich aber erst nach mehrmaligen Aufladens, aber ich möchte den Ebookreader nicht mehr missen.
    Apropo ich habe jetzt den USB-Lader von Trekstor dazu gekauft, da ich mit dem Universalgerät Probleme hatte, jetzt ist der Lesegenuss eindeutig erhöht, die Bilderfunktion ist klasse, Musik und Hörbücher habe ich bisher nur wenig getestet, aber auch ohne Probleme.

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  4. Ich haben mir den eBook Reader 3.0 aufgrund des günstigen Preises und des Farbdisplays gekauft. Klar, wie schön im Bericht erwähnt ist die Qualität sicherlich nicht mit einem Kindle oder Sony Reader zu vergleichen aber fürs lesen in der S-Bahn reicht er alle malle und meinen Kindern kann ich Ihn auch geben und muss keine so große Angst haben das er nicht kapputt geht.

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  5. Lieber Michael,
    ich bin nun stolzer Besitzer des hugendubel e-book Reader 3.0. Ich habe mir auch
    gleich ein Buch dazu gekauft und erfolgreich installiert. Nun muss ich
    feststellen das im Inhaltsverzeichnis nicht die Seiten angezeigt werden- was
    mir die das Aufrufen bestimmter Seiten sehr erschwert. Es handelt sich um
    ein Kräuterbuch ( 34812761- “Essbare Wildpflanzen”) bei dem es sehr
    vorteilhaft wäre, wenn ich zu bestimmten Seiten springen könnte, da ich es
    unter anderem auch unterwegs zu Bestimmung von Pflanzen nutzen möchte. Am Pc
    ist dies in der Adope Digital Edition möglich. Nun also meine Frage: Mache
    ich etwas falsch oder ist dies mit dem von mir gekauften Gerät gar nicht
    möglich?
    Vielen Dank für deine Bemühungen, mit sonnigem Gruß, Jeannette

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  6. Hi, hat sich Dein Trekstor 3.0 auch schon des Öfteren “aufgehängt”? Wenn ja, gibt’s einen guten Tipp, das zu vermeiden? Danke im voraus und frdl. Grüße E.S.

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  7. Hallo Michael,

    auch ich überlege, mir das Pocketbook 613 (nicht aufgrund deines tollen, umfagnreichen Testberichtes inklusive Tipps und Tricks) zuzulegen. Eine Frage habe ich noch: Ist der Akku wechselbar oder muss das komplette Gerät entsorgt werden, wenn der Akku kaputt ist? Wieviele Ladezyklen hat der Akku etwa, also wie lange wird mich das Gerät ungefähr begleiten?

    Vielen Dank für die Antwort im voraus!

    Antworten
    • Der Akku ist nicht wechselbar, wie lange er insgesamt hält, kann ich nicht sagen. Da eine Akkuladung aber je nach Benutzung ziemlich lange hält (4 Wochen bei 30min) täglichem Lesens, wird der Akku schon ein paar Jahre halten.

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  8. Bei meinem Trekstore 3.0 ist der Akku im Gerät kaputt. Er lädt nur zum Teil, ist innerhalb eines Buches komplett entladen. Jetzt habe ich mich an den Verkäufer gewendet (www.Bücher.de) dort sagt man mir, dass ich mich an Trekstore selber wenden müßte. Sie als Verkäufer seien da außenvor, außerdem konnte mir an der Hotline nicht gesagt werden ob überhaupt noch Garantie darauf sei. Das könne nur Trekstore, es gäbe bei neueren Ebookreadern nur eine Garantie von 1 Jahr. Mein Gerät habe ich am 31.01.2012 beim Internethändler gekauft. Kann mir jemand weiterhelfen. Muss der Händler (nicht der Hersteller) nicht das Gerät reparieren oder alternativ umtauschen?

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    • In der Regel sind dererlei Dinge Händlersache. Das heißt, er muss sich mit dem Hersteller in Verbindung setzen, nicht du. In Deutschland haben wir ja zwei Jahre Gewährleistung und da du das Gerät erst vor rund anderthalb Jahren gekauft hast, müsste diese auch noch greifen. Unabhängig davon, ob der Hersteller nur ein Jahr Garantie gibt. Es kann allerdings sein, dass der Hersteller sagt, dass es beim Akku normal ist, dass er mit der Zeit an Leitung verliert und dir hier nur kostenpflichtig weiterhilft. Hier stehen noch ein paar Dinge dazu.

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  9. Hallo
    Ich bräuchte dringend Hilfe.Ich habe mir einen Trekstor 3.0 gekauft.
    Danach ein Buch bei Weltbild gekauft.
    Habe den Adobe reader runtergeladen.das Buch ist auf dem PC auch im Adobe reader lesbar jedoch ist auf dem ebook reader die Datei ungültig
    Es handelt such um eine ascm oder acsm Datei.
    Was mache ich falsch?
    Ich würde mich sehr über Hilfe freuen

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