Testbericht: Odys Cosmo, ein 10,1″-Tablet mit Android 4

Bisher bin ich mit einem Samsung Galaxy in der Androidwelt zuhause. Mir ist der 4″-Bildschirm des Telefons zum entspannten Surfen, Filme schauen oder E-Mails beantworten mittlerweile einfach zu klein. Deshalb habe ich immer schon mal in Richtung Tablet-PCs geschielt und mir ausgemalt, wie toll doch alles mit einem solchen Gerät wäre.

Und weil die Tablets in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen, habe ich beschlossen, nach den eBook-Readern mit diesen Geräten weiterzumachen.

Odys Cosmo - Hochformat in der Hand haltend

Als erstes Testgerät habe ich das Odys Cosmo ausgewählt, weil es mit seinem 10,1″-Display groß genug für meine Ansprüche schien. Wesentlich mehr als 200 € wollte ich erst mal auch nicht ausgeben. Die sonstigen technischen Daten lasen sich auch nicht schlecht:

– 1,2 GHz Singlecore-Prozessor (Cortex A8)
– 1 GB Arbeitsspeicher
– 16 GB Flashspeicher (erweiterbar durch Micro-SD)

Nach dem Auspacken folgte die erste Ernüchterung. Das Gerät ist ziemlich schwer. Nach den leichten E-Book-Readern raubt mir das Gerät die Illusion, es jederzeit mit mir herumzutragen. Auch wenn 630g im Vergleich zu Notebooks wirklich nicht viel sind.

Vorsicht Fingerabdrücke!

Das Tablet selbst besteht vollständig aus mattem Plastik. Das mag auf den ersten Blick schöner als Klavierlackoptik sein, bei der man jeden Fingerabdruck sieht. Auf den zweiten Blick stellt man aber fest, dass auch dieses Gehäuse nach kurzer Zeit von speckigen Abdrücken überzogen ist. Sieht nicht schön aus und lässt einen häufiger zum Putzlappen greifen.

Zu diesem wird man aber allein schon wegen des Displays greifen, auf dem auch sämtliche Fingerabdrücke schön in Szene gesetzt werden. Auch und gerade wenn man seitlich auf das Gerät schaut. Hier mal ein Eindruck, wie das Gerät nach rund 2h Benutzung aussieht:

Odys Cosmo - speckiges Display

Das Display und seine Macken

Sicher, der Preis von rund 200,- muss irgendwie erreicht werden (und sei es über Standardgrößen beim Display), aber ich frage mich ernsthaft, ob einer der Entwickler dieses Tablets sich mit diesem Gerät mehr als beruflich auseinandergesetzt hat. Das Bildschirmformat 16:9 eignet sich in meinen Augen überhaupt nicht für Tablets (für PC-Bildschirme übrigens auch nicht). Im Querformat gehalten ist das Display einfach zu breit und zu lang. Webseiten lassen sich damit nicht wirklich entspannt lesen. Zumindest jene, die erkennen, ob die Seite mit einem Mobilgerät besucht wird und dann eine entsprechende Version zur Verfügung stellen. Im Hochformat geht’s einigermaßen, aber weil das Gerät so lang ist, wird es schnell schwer und man hat das Gefühl, es kippt gleich über. Hier würde ein breiteres Gerät das Gewicht besser verteilen, denke ich.

Will man dem aus den Weg gehen und das Gerät vor sich auf den Tisch legen, erkennt man fast nichts, weil das Display sehr blickwinkelabhängig ist. Hält man es schräg, nimmt die Helligkeit rapide ab und die Farben werden flau. Als würde das nicht reichen, spiegelt das Display wie verrückt, sodass es nur im Dunklen angenehm benutzbar ist, wenn man nicht ständig die Umgebung betrachten möchte.

Odys Cosmos - spiegelndes Display

Anschlüsse

Anschlussmäßig bietet das Odys Cosmo einiges. So bringt kann der eingebaute Speicher (4 oder 16 GB) mittels einer Micro-SD-Karte erweitert oder das Gerät per HDMI mit einem Fernseher oder Beamer verbunden werden. Eingebaut ist auch ein USB 2.0-Host, an den USB-Sticks, die mit FAT 32 oder NTFS formatiert sind, angeschlossen werden können. Hier passt auch ein UMTS-Modem dran. Mein Fonic-Modem wurde zwar erkannt, das heißt, ich musste die PIN eingeben, eine Verbindung ins Netz war aber nicht möglich. Im Handbuch stand irgendwas von wegen, man müsse die PIN-Abfrage im Modem abschalten, aber erstens weiß ich nicht, wie das geht und zweitens möchte ich dieses Leck nicht öffnen. Denn so kann jeder, der den Stick in die Hände bekommt, ohne Abfrage im Netz surfen.

Odys Cosmo - Anschlüsse

Übrigens kann man das Tablet über den Micro-USB-Anschluss nicht aufladen. Gut, wenn man ein Modem angeschlossen hat, möchte man das Tablett vielleicht aufladen können, denn die Laufzeit ist mit rund 4h nicht besonders lang. Aber man hätte trotzdem die Möglichkeit vorsehen können, das Gerät auch über Micro-USB aufzuladen, denn diese Schnittstelle scheint sich so langsam als Standard in dieser Richtung zu etablieren. Ich habe bspw. hier am Schreibtisch und auch am Nachttisch und auch in meinem Notebookrucksack USB-Ladekabel liegen, um meine Geräte immer da aufzuladen zu können, wo ich sie benutze. Und jetzt müsste ich das Netzteil für das Tablet immer mit dahin schleppen, wo es gerade gebraucht wird. Übrigens muss man auch aufpassen, wo man das Netzteil einsteckt, mir ist es mehrfach passiert, dass ich es in den Kopfhörereingang eingesteckt und mich dann gewundert habe, warum kein Ton aus dem eingebauten Lautsprecher — der recht gut ist — kam. Passiert ist dem Gerät aber nichts weiter.

Bedienung

Neben diesem ganzen Kram, der mich stört, gibt’s auch Positives zu berichten. So war ich erstaunt, wie flott das Tablet trotz seines Einkernprozessors ist. Die Werbung versucht uns ja immer davon zu überzeugen, dass es unbedingt ein Mehrkernprozessor sein muss. Ist nicht zwingend notwendig, wenn man keine rechenintensiven Anwendungen benutzen will. Das Gerät wird mit Android 4.0.3. ausgeliefert. Die Navigation über die Androidoberfläche geht recht geschmeidig vonstatten. Auch das Scrollen auf Webseiten geht sehr gut. Nicht ganz geschmeidig aber, denn selten hängt es etwas. Hat mich aber nicht weiter gestört.

Vorinstalliert sind Programme wie Aldiko (Light – ein E-BookReader), ES File Explorer (ein Dateimanager), ES Task Manager (ein Systemtool) und das AndroidPIT-AppCenter, über das neue Apps heruntergeladen werden können. Ich vermute, dass Odys mit AndroidPIT eine Partnerschaft abgeschlossen hat und an den dort verkauften Apps mitverdient. Wer seine Apps lieber aus dem Google Play-Store beziehen möchte, kann die entsprechende App installieren und auf die dort gelisteten Programme zurückgreifen.

Hin und wieder gibt es Apps, die nicht auf dem Tablet funktionieren. Entweder können sie gar nicht installiert werden oder sie stürzen beim Programmstart ab. Letzteres ist mir mit der aktuellen Version von Google+ passiert. Auch mein Lieblingstwitterclient “twicca” funktioniert auf dem Odys Cosmo nicht.

Comics auf dem Cosmo lesen

Was mich als e-Bookreadertester besonders interessiert hat, ob man mit diesem Tablett Comics gut lesen kann. Ich habe das mit der ersten Ausgabe des Magazin AWZUM probiert.

Im Hochformat bleibt aufgrund des schmalen Bildschirms immer ein weißer Rand oben und unten sichtbar. Die Breite des Bildschirms reicht nicht aus, um die Seiten gut lesbar darzustellen:

Odys Cosmo - Comics im Hochformat lesen

Im Querformat jedoch können die Comics passen die Comics sehr schön aufs Display. Und da man nicht wie bei e-Book-Readern umblättern muss, sondern einfach nur nach unten scrollen braucht, geht das Lesen im Querformat wirklich gut vonstatten:

Odys Cosmo - Comics im Querformat lesen

Und was ist mit Filmen?

Laut Hersteller soll das Tablet Full-HD-Filme (1920×1080) abspielen können.Das kann es auch, aber nur unter regelmäßigen Aussetzern, was nicht wirklich für einen schönen Filmgenuss sorgt. Normale HD-Filme (1280×720) hingegen spielt das gerät ruckelfrei ab.

FAZIT:

mediumWer mit dem Breitbild keine Probleme hat und auch nicht damit, mit dem Tablet einen Schminkspiegel zu erhalten, bekommt mit dem Odys Cosmo für rund 200,- ein recht ausgereiftes Gerät, mit dem sich auch gut Comics lesen und Filme schauen lassen.

Mir ist das Gerät mit seinem 10″-16:9-Breitbilddisplay überraschend zu unhandlich und zu groß. Vielleicht liegt mir ein Gerät mit einem anderen Bildschirmformat besser? Ich werde es ausprobieren. Außerdem empfinde ich das Gespiegele massiv störend. Im Zimmer ist es schon schlimm, wie mag es erst draußen sein, wenn die Sonne scheint? Vielleicht kann man dann ja auf dem Bildschirm Spiegeleier braten? ;)

8 Gedanken zu „Testbericht: Odys Cosmo, ein 10,1″-Tablet mit Android 4“

  1. Schöner Bericht, da ich auch seit einer weile darüber nachdenke mit ein Tablet auf Android Basis zu holen ist jeder Test denn man von Privat bekommen kann gut da mir die Tests aus Zeitschriften und Online Magazinen ein wenig zu “werbe” wirksam sind.

    200€ ist auch für mich der rahmen den ich nur investieren würde somit ist bis jetzt mein größer Favorit das Google Nexus 7 Tablet mein Wunsch, einzigst das nur 7″ Zoll größe Display ist da der Negativ Punkt sowie kein SD-Card Anschluss.

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  2. Hallo Michael,ich bin im besitz eines odys cosmo und bin eigentlich sehr zufrieden damit.
    Natürlich kann mann für 200 euro keine wunder erwarten,doch es erfüllt seine zwecke.
    Nun habe ich gesehen das es ein Update gibt,ich habe Android 2.3.Bei Odys gibt es das Update 4.0 ICS soll ich das machen? Und wie habe echt keine ahnung davon,nicht das das gute Stück hinteher garnicht mehr geht!!!!Könntest du mir dabei helfen??

    Gruß Roland

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  3. Doch schon habe es auch versucht aber mein rechner erkennt das blöde ding nicht!!!
    habe win 7 andere reden auch von den Problemen doch keiner kann mir etwas vernünftiges sagen!!
    Einige erzählen mit xp würde es klappen,muss jetzt erst mal meine alte XP cd rausholen und installieren,mal schauen ob es damit klappt???!!!Habe das tablet zum Geburtstag anfang des Jahres bekommen da war noch kein Ics drauf .Und bei Odys steht “WARNING” mit etwas wie file size (bla bla bla) wenn ich das Update runterladen will!!!Ist da irgendendetwas nicht in Ordnung mit der Software???

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  4. Ludwig

    Nachdem das Tablet nun einige Jahre ganz gut funktioniert hat, beginnen nun laufend Probleme.
    Zuerst musste der Akku ausgetauscht werden. Kann vorkommen, aber fast 4 Wochen Wartezeit hierfür ist schon happig..
    Nun hatte ich aber keinen Zugang mehr ins Internet. Der zuständige Sachbearbeiter vermutete, dass die Empfangsantenne beim Akkuwechsel nicht angeschlossen wurde.
    Gerät auf Kulanz eingeschickt. Nach 4 Wochen bekommen, nachdem das Mainboard kostenlos ausgetauscht wurde.
    Nun kann ich aber keine Daten von der Original Mini SD- Card 32 GB auslesen. Card muss aber in Ordnung sein, da das Auslesen über einen Kartenleser einwandfrei funktioniert.
    Ausleseprozedur lässt sich mit der minimalen beigelegten Bedienungsanleitung nicht durchführen.
    Frage mich schon, ob das Gerät vor der Auslieferung wirklich auf ” einwandfreie ” Funktion überprüft wurde.
    Mittlerweile bin ich schon so richtig ” sauer ” geworden.
    Werde nun das Gerät zum dritten Mal einsenden müssen.
    Drei Monate Ausfall sind schon inakzeptabel.
    Bin gespannt, ob nach der dritten Einsendung das Gerät wirklich wie im Neuzustand funktioniert.

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