Nachtrag zum Blaupunkt [livro]

  • - Aktualisiert am
  • von Michael
  • Lesedauer: ~ 3 min
  • 5 Antworten




Mein vernichtender Testbericht zum Blaupunkt [livro] ist nun gut 5 Monate her und seit dieser Zeit hat sich einiges getan, von dem ich hier berichten möchte.

Als erstes hat sich der Product Manager von Blaupunkt mit mir in Verbindung gesetzt, und konkret um Verbesserungsvorschläge gebeten, was ich als sehr positiv werte. Einige Vorschläge wurden mitlerweile auch umgesetzt, sodass sich das Gerät nun schon besser bedienen lässt. Konkret wurde bisher folgendes verbessert bzw geändert (wobei ich mich hier auf eine Vorabversion der nächsten Firmwareversion beziehe):

Bedienung

Wie schon geschrieben, setzt die Hardware des Gerätes Grenzen in der flüssigen Bedienung. So ist das Weiterschalten per Steuerkreuz noch immer sehr hakelig. Ich habe aber herausgefunden (und dies muss schon bei meinem ersten Testgerät so gewesen sein), dass man die Menüebenen auch mit den Weiterblättertasten wechseln kann. Um also auf die zweite Seite zu gelangen, muss man sich nicht mühsam nach unten oder oben durchklicken, sondern es reicht ein einfacher Druck auf “Weiter”.

Dennoch hat Blaupunkt auch hier einige von mir vorgeschlagene Verbesserungen einfließen lassen. Wird z.B. das Kontextmenü eines eBooks geöffnet, steht der Cursor nun direkt auf dem Inhaltsverzeichnis statt vorher auf “Gehe zu Seite”. Der Menüpunkt “Orientierung” über den sich die Leseausrichtung ändern lässt, ist im Kontextmenü des Buches nach ganz vorn gewandert (und die Suche nach hinten), um eben mal schnell ins Querfomat zu wechseln.

Blaupunkt-livro_Vergleich_Buchmenue

Das Steuerkreuz lässt sich nun (wie auch beim Trekstor Pyrus) auch zum Blättern verwenden. In der Firmwareversion, die ich hier habe, lässt sich der Bildschirm allerdings nur nach rechts drehen, sodass sich das Steuerkreuz linkerhand befindet. Es wird demnächst auch möglich sein, den Bildschirm in 90°-Schritten einmal ringsherum zu drehen, sodass das Steuerkreuz dann auch auf der rechten Geräteseite zu erreichen ist.

Leseeinstellungen

Die Schriften sind jetzt allesamt auch im normalen Stil (vorher nur fett) verfügbar. Der Abstand der Schrift zum Rand wurde erhöht, sodass die Schrift jetzt nicht mehr so reingequetscht wirkt. Dafür gibts jetzt nur noch fünf feste Schriften. Im Gegensatz zu allen anderen, hier getesteten Readern ist der [livro] übrigens der einzige, der fest vorgegebene Schriften im eBook komplett ignorieren kann und stattdessen immer Schriften wählt, die auf dem Gerät fest vorinstalliert sind. Mich ärgert es z.B. mittlerweile sehr, wenn das eBook (bzw. dessen Autor oder Verlag) der Meinung ist, mir als Leser diktieren zu müssen, mit welcher Schriftart ich es zu lesen habe. Ich nutze ja gerade einen eReader, um mir das selbst auswählen zu können. Das nur am Rande. Die Einstellungen zur Zeilenhöhe ist jetzt feiner unterteilt und die überflüssig hohen Werte wurden entfernt. Das komplette Wörterbuch kann nun direkt aus dem eBook heraus aufgerufen werden.

Fazit

mediumMit diesen Änderungen lässt sich der [livro] schon erheblich besser bedienen, auch wenn er vom perfekten Gerät natürlich noch sehr weit entfernt ist. Das wird es aufgrund des langsamen Prozessors jedoch auch nie werden. Dennoch finde ich es klasse, dass Blaupunkt hier von Anfang an auf einen ordentlichen Bildschirm gesetzt hat. Und die nach unten versetzen Blättertasten finde ich noch immer sehr gut, ebenso wie den vergleichweise 3 GB großen internen Speicher.

Wenn ich mich heute zwischen dem Trekstor Pyrus bzw. dessen kleineren Bruder 4ink und dem Blaupunkt [livro] entscheiden müsste, würde ich jetzt vermutlich zum [livro] greifen, da er einfach das bessere Display bietet und man zudem noch zwischen ein paar Schriften wechseln kann. Er ist zwar rund 30 € teurer, wird aber auch nicht wie andere Geräte von den einschlägigen Buchläden subventioniert und ist somit komplett unabhängig von ihnen.

Ich darf allerdings auch schon ein paar Neuigkeiten verraten. So sind auch bei Blaupunkt schon Touchgeräte mit und ohne Beleuchtung in der Mache, die wahrscheinlich auch auf Android basieren werden. Wann sie allerdings erscheinen, steht noch nicht fest. Wer möchte, dass bestimmte Dinge eingebaut werden, kann sich hier gern melden, ich würde das dann so weitergeben.




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Michael SonntagMichael Sonntag beschäftigt sich mit allem, was mit dem Lesen ohne Papier als Trägermaterial zu tun hat. Also mit eBook-Readern, Tablets und dem ganzen Drumherum.

5 Kommentare

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  1. wils sagt:

    Für mich ist die Schrift und die dazugehörigen Themen wie Umbruch, Silbentrennung, Ausrichtung etc. neben dem Display das Hauptthema bei einem eBook Reader. Gerade die Silbentrennung und ein gut lesbarer Wortabstand, wird bei fast allen eBook Readern nur rudimentär behandelt. Warum das so ist, versteh ich nicht. Da werden Software Hacks programmiert um essentielle Darstellungsprobleme zu beheben. Das kann doch alles nicht so schwer sein. Das Aussehen und den Umbruch eines Textes per Software anzupassen, ist seit Mitte der 80er Jahre in allen DTP Programmen implementiert. Warum muss man bei den eBookreadern das Rad zum fünften Mal erfinden. Modellpolitik?

    • Avatar-Foto Michael sagt:

      Das Problem ist, dass der Viewer, den Adobe zur Verfügung stellt (um DRM-eBooks farzustellen), scheinbar nur rudimentäre Funktionen bietet. Vermutlich bietet er nur die Funktion, DRM-eBooks darzustellen. Alles andere (Eigene Schriften und die ganzen Einstellungen, die du genannt hast) müssen die jeweiligen Entwickler der Reader selbst programmieren. Und bei der Masse an eBooks scheint es viele Fallstricke zu geben. Ich hatte auch erst gedacht, dass es einfacher sin muss, ist es aber laut Aussage des Blaupunktmenschen nicht.

  2. wils sagt:

    Aha. DRM ist also das Problem. Ich dachte immer, dass der Text nach der Entschlüsselung als Fließtext vorliegt und von den verschiedenen Betriebssystemen problemlos formatiert werden kann. Aber da besteht wohl die Befürchtung, dass der rohe Text relativ einfach vom Reader abgezogen werden kann. Schade. Mit einer perfekten Typografie würden sich die Verkaufszahlen der eBook Reader sicherlich relativ schnell steigern.

  3. Leja sagt:

    Da man sich hier “was wünschen darf”. Ich hätte gern einen beleuchteten Reader mit Audio. Ich bin viel zu Fuß unterwegs und höre dabei Hörbücher (lesen ist da schlecht ;) ). Aber immer 2 Geräte mitschleppen ist lästig. Fände es toll wenn man seine ganze Literatur auf einem Gerät haben könnte.

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