Mini-Test zum Inkpad Color 3

Der Inkpad Color 3 von PocketBook ist schon ein paar Monate erhältlich, also will ich noch kurz etwas dazu schreiben – auch weil einige Leser auf einen Test warten.

PocketBook Inkpad Color 3
PocketBook Inkpad Color 3

Ich habe das Gerät von PocketBook direkt erhalten, es aber selbst bezahlt.

Das Gerät ist im Wesentlichen baugleich zu seinem kurzlebigen Vorgänger. Das sieht man auch an der Modellnummer. Während sie beim Inkpad Color 2 »743G« lautete, wird der Nachfolger »743K3« genannt. K3 steht wahrscheinlich für das neue Display.

Dieses hatte ich ausführlich besprochen. Die einzigen beiden Unterschiede sind eine andere Farbe des Bandes, das das Gehäuse umrahmt (Blau statt Silber) und ein anderes, besseres Display. Deswegen gehe ich im Folgenden nur aufs Display ein. Alles andere kann im Test zum Inkpad Color 2 nachgelesen werden.

Der Bildschirm des Inkpad Color 3

Beim neuen Bildschirm handelt es sich um einen als »Kaleido 3« bezeichnetes Display des Herstellers »E Ink Corporation«, der gewissermaßen derzeit alle erhältlichen E-Reader ausrüstet. Das Display hat nach wie vor eine Diagonale von 7,8 Zoll (ca. 20 cm) entspricht. Es löst bei der Farbe Schwarz mit 300 ppi auf und entspricht damit dem aktuellen Standard auch bei Geräten mit Graustufendisplay. Das Lesen von E-Books mit schwarzem Text geht also ganz problemlos, auch wenn der Bildschirm trotzdem immer eingeschaltet werden sollte. Denn der Hintergrund der unbeleuchteten Seite ist auch mit dem neuen Display erheblich dunkler, als bei Geräten mit Graustufendisplay. Sogar noch minimal dunkler als beim Inkpad Color 2.

Bildschirmvergleich unbeleuchtet (vlnr): Inkpad 4 (s/w), Inkpad Color 2, Inkpad Color 3
Bildschirmvergleich unbeleuchtet (v.l.n.r): Inkpad 4 (s/w), Inkpad Color 2, Inkpad Color 3

Die einzelnen Farben (Cyan, Magenta und Gelb) lösen jetzt jeweils mit 150 ppi (vorher 100 ppi) auf. Diese 50 zusätzlichen Punkte pro 2,54 cm (= 1 Inch) reichen aus, um farbige Texte und andere Elemente auf dem Bildschirm glatter und nicht mehr so pixelig darzustellen. Die horizontale linienartige Struktur des Vorgängers ist nun nicht mehr so störend, weil das Punktraster um 45° gedreht wurde. Dadurch verlaufen die Linien jetzt von links oben nach rechts unten und man nimmt sie beim Lesen nicht mehr wahr. Dadurch und weil die Farben zudem etwas kräftiger sind, sehen bunte Elemente kontrastreicher und Flächen gleichmäßiger aus. Farbiger Text ist deshalb viel besser lesbar, was gerade kleinem Text z. B. in Comics oder auf Illustrationen zugutekommt.

 

 

Natürlich ist das Display auch wieder beleuchtet und die Farbtemperatur ist einstellbar. Bei meinem Exemplar ist der Bildschirm in der kleinsten Einstellung der Farbtemperatur aber sichtbar blaustichiger, als beim Vorgängermodell. Um dessen Farbtemperatur auch auf dem Inkpad Color 3 zu erreichen, muss ich dessen Temperaturregler auf etwa 10 % stellen. Genauere Angaben kann ich mangels einer Prozentanzeige am Schieberegler leider nicht machen.

Beantwortung einer Leserfrage

Ein Leser hatte mich im Ankündigungsartikel zum Inkpad Color 3 gefragt, ob das Gerät auch mit an OTG-Kabel gestecktem USB-Stick funktioniert, um dort z. B. Hörbücher abzulegen. Ich habe mir zum Test dieses USB-C-auf-USB-A-Kabel besorgt und es ausprobiert. Der Inkpad Color 3 erkennt damit keine USB-Sticks. Ob es generell nicht geht oder nur an diesem Kabel nicht, kann ich nicht beantworten. Vielleicht hat jemand andere Erfahrungen?

Zusammenfassung

Das könnte für den PocketBook InkPad Color 3 sprechen

  • Beleuchteter Farbbildschirm
  • Drahtlos-Ladefunktion mit entsprechender Hülle
  • Weiterblättern per Tasten oder Touch
  • Tastenbelegung, Tipp- und Wischgesten individuell anpassbar
  • Automatische Änderung der Ausrichtung
  • Umfangreiche Verwaltung von eBooks in Ordnern, Sammlungen, Genres, Favoriten, Serien
  • Großer Speicher (32 GB)
  • Unterstützung für E-Books aus der Onleihe
  • Vorlesefunktion für E-Books
  • Wörterbücher vorhanden
  • Musik- und Hörbuchplayer vorhanden
  • Audioausgabe via Bluetooth oder Lautsprecher
  • Große Darstellung der Benutzeroberfläche
  • Notizen lassen sich exportieren
  • Unterstützung für Bluetoothfernbedienungen
  • Wasserdicht

Das könnte gegen den PocketBook InkPad Color 3 sprechen

  • Displaybeleuchtung muss überwiegend eingeschaltet sein
  • Hörbuchplayer hat keinen Abschalttimer

Preise und Bezugsquelle

Fazit

Der Inkpad Color 3 ist ein würdiger Nachfolger des verhältnismäßig kurz vorher erschienenen Inkpad Color 2. Das neue Display macht das Lesen von farbigen Inhalten so viel angenehmer, auch wenn ich Comics, die in gedruckter Form erheblich größer als das Display des Gerätes sind, trotzdem darauf nicht lesen will. Für kleinere geht es aber und sogar noch eine Spur angenehmer als bei noch kleineren Geräten, wie dem Era Color aus gleichen Hause.

Natürlich bleibt die Frage, ob Besitzer des Inkpad Color 2 wechseln sollten. Wer keine Comics liest und wenn die Linien auf dem Bildschirm beim Lesen nicht stören, braucht nicht zu wechseln. Wer das Upgrade vom Inkpad Color 1 machen will oder mit einem Inkpad 4 liebäugelt, kann bedenkenlos zum Inkpad Color 3 greifen.

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2 Gedanken zu „Mini-Test zum Inkpad Color 3“

  1. Beim Lesen von Ebooks ist ein Farbdisplay unnötig. Wichtig sind Funktionen zum Verwalten der Bibliothek und zum entspannten Lesen

    Antworten
  2. Ich lese relativ viel Fachliteratur und die oft farbigen Diagramme und Grafiken sind auf einem Farbreader eindeutig lesbarer.
    Die Verwaltung der Bücher ist zweifellos auch wichtig. Bei der Vielzahl an Büchern bei mir, ist die Suchfunktion aber nützlicher.

    Antworten

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