Mit dem Shine Color betritt Tolino hier in Deutschland Neuland in Bezug auf E-Book-Reader mit farbigem Bildschirm, gleichzeitig gibt es mit dem Shine 5 einen Nachfolger für den Shine 4. Ich betrachte beide Geräte als Nachfolger für den Shine 4, weil sie sich nur durchs Display und einem zusätzlichen Prozessorkern unterscheiden.
Hinweis: Ich habe beide Geräte kostenlos vorab von Thalia bekommen.
Gehäuse und technische Daten
Beide Geräte sind nun einen Millimeter breiter und dicker und mit 172 g ein Gramm schwerer ihr Vorgänger. Die Rückseite wirkt jetzt nicht mehr aufgepfropft, sondern passt sich besser ins Gehäuse ein, ist jetzt aber genauso schwarz wie der Rest des Readers. Von vorn gesehen, rechts oben in der Rückseite befindet sich der Powerknopf, der an dieser Stelle sehr leicht erreichbar ist. Der USB-C-Anschluss zum Aufladen oder Bestücken mit Büchern über den PC befindet sich an der Unterseite rechts. Wie bei allen Koboreadern befindet sich im oberen Rahmen an der Vorderseite eine kleine Status-LED, die bei Starten oder beim Laden leuchtet.
Wie beim Vorgänger wirkt das Gerät etwas billig in der Anmutung, weil es hohl klingt, wenn man mit den Fingernägeln über die aus glattem Plastik bestehende Rückseite streicht. Das ändert sich, sobald der Reader in der Hülle steckt. Mit der Origamihülle steigt das Gewicht der Geräte jeweils auf 280 g und damit liegt der Reader satt in der Hand und wirkt hochwertiger.
Im Innern arbeitet beim Shine 5 ein 1-Kern-Prozessor mit 1 GHz, im Shine Color hat er zwei Kerne. Beide Geräte haben 512 MB Arbeitsspeicher und einen Akku mit 1500 mAh. Wahrscheinlich hält er im Shine 5 länger, da dessen Bildschirm auch unbeleuchtet hell genug ist. Der Shine Color hingegen muss immer mit Beleuchtung genutzt werden, denn dessen Farbbildschirm ist unbeleuchtet zu dunkel.
Der nutzbare Speicher bei beiden Geräten 12,5 GB groß. Das ist genug für viele E-Books oder auch Hörbücher, die sich per Bluetooth 5.0 an Kopfhörer oder Lautsprecher ausgeben lassen. Im WLAN können beide Geräte das 2,4- und 5-GHz-Band nutzen.
Beide Geräte sind ausgezeichnet verarbeitet, nichts knarzt oder knackt, wenn man sie etwas fester anpackt.
Bildschirm
Während im Shine 5 ein Carta-1300-Display mit 300 ppi Auflösung steckt, kommt der Shine Color mit einem Kaleido-3-Display vom gleichen Hersteller »E Ink Corporation«, das in der Lage ist, Schwarz mit 300 ppi und jede einzelne der drei zusätzlichen Farben (Cyan, Magenta und Gelb) mit jeweils 150 ppi aufzulösen. Die Farben sind nicht so kräftig, wie die auf TFT-Bildschirmen, aber das ist prinzipbedingt einfach so. Ich erwähne das, weil die Erwartung an Farbbildschirmen bei E-Readern mitunter etwas hoch sind. Das Farbdisplay ist jedenfalls auf dem aktuellen Stand der bezahlbaren Technik.
Die Bildschirme beider Geräte sind beleuchtet, außerdem lässt sich die Farbtemperatur ändern. Um diese zu regeln, muss der Schieber im entsprechenden Dialog jetzt nach rechts statt nach links geschoben werden. Neu ist zudem, dass bei der Nachtlichtautomatik eine Schlafenszeit angegeben werden kann, bei der die Farbtemperatur den maximalen Wert erreichen soll. Die Zeit lässt sich in Halbstundenschritten zwischen 21:00 Uhr und 3:00 Uhr anpassen.
Die Farbabstimmung des Farbbildschirms entspricht beim Tolino Shine Color der anderen Kobogeräte oder zumindest der des Kobo Libra Colour. Das heißt, helle Grün- und Blautöne werden sehr entsättigt dargestellt, Rot- und Violetttöne etwas kräftiger.
Oberfläche und Bedienung
Seit Rakuten Tolino 2017 gekauft hat, basierten die Tolinos vom Design und der Hardware auf den Kobogeräten, die zum gleichen Konzern gehören. Nur die Software war eine eigene und von den Problemen wissen viele Tolinonutzer sicher ein Lied zu singen. Auch ich habe die Probleme mit der Firmware hier gelegentlich thematisiert.
Mit dem Shine 5, dem Shine Color und dem im Juni erscheinenden Vision Color ändert sich jetzt auch die Software. Statt einer kompletten Eigenentwicklung setzen die Verantwortlichen nun auf eine abgewandelte Kobo-Firmware für die Tolinos.
Die kann einiges mehr als die alte Firmware und weil es eigentlich eine Kobo-Firmware ist, ändert sich auch die Versionsnummer. Die neuen Geräte beginnen jetzt mit Firmware 5.0.175773, während die älteren Tolinos bei Version 16.2.0 stehen. Etwas verwirrend das Ganze.
Die neue Oberfläche ist hübscher, aber die Schriften sind allesamt kleiner. Wörterbücher lassen sich über WLAN herunterladen, auch wenn das Gerät nicht mit einem Tolino-Shop verknüpft ist.
Beide Geräte werden, anders als der Vorgänger, unter macOS problemlos erkannt und als eigenes Gerät angezeigt. Natürlich werden sie auch unter Windows als Laufwerk eingebunden. Allerdings reagieren sie sehr sensibel darauf, wenn sie einfach vom USB-Kabel bzw. Rechner angezogen werden. Solange sie nicht sicher über das Betriebssystem getrennt werden, passiert es immer wieder, dass sie sich danach nicht mehr verbinden. Dann hilft nur ein Werksreset, der natürlich auch alle Inhalte löscht. Das ist im Grunde ein altes Phänomen von Kobo bzw. der geräteeigenen Datenbank, die beim einfachen Abziehen nicht korrekt abgemeldet wird.
Bibliothek
Die Bibliothek kann Inhalte jetzt nicht mehr nur nach Titel, Autoren oder Sammlungen filtern, sondern auch nach Hörbüchern, gelesenen, angefangenen oder ungelesenen Büchern, sowie nach Büchern aus der Tolino Cloud oder über USB-Kabel importierten oder aus dem Netz heruntergeladenen E-Books. Zudem lassen sich die Inhalte in der Bibliothek nach hinzugefügtem oder zuletzt geöffnetem Datum sortieren, wie auch nach Titel, Autor, Dateigröße oder -typ. Eine Unterstützung für Serien- oder Genreinformationen gibt es nicht.
Die Bücher können als Liste oder in einer Coverdarstellung anzeigt werden, wobei in der Listendarstellung fünf, bei Coverdarstellung acht Bücher gleichzeitig dargestellt werden. Über die Funktion »Bücher verwalten« lassen sich ausgewählte Bücher in Sammlungen packen, als gelesen oder ungelesen markieren oder vom Gerät löschen. Eine andere Funktion namens »Speicherplatz verwalten« zeigt den auf dem Reader belegten Speicherplatz an, auch hier lassen sich Bücher aus der Cloud oder vom Gerät löschen oder die Option setzen, dass Downloads gelesener Bücher automatisch vom Gerät entfernt werden sollen. Gerade für Vielleser eine interessante Option.
Die Buchdetails zu jedem Buch unterstützen nun auch den Klappentext, ISBN, Sprache, Dateiname und den Dateipfad zusätzlich zu den bisherigen Informationen zu Dateigröße, -format und Quelle. Allerdings lassen sich die Details jetzt nicht mehr bequem Buch für Buch durchblättern, ohne den Dialog verlassen zu müssen. Er muss für jedes Buch einzeln aufgerufen werden.
Der Trick, Bücher automatisch in Sammlungen zu sortieren, indem sie auf dem Reader in passende Verzeichnisse kopiert werden, funktioniert jetzt nicht mehr. Sammlungen aus der Tolinocloud werden jedoch übernommen. Neue Sammlungen lassen sich zudem über Calibre hinzufügen.
Bücher lesen
Beim Lesen von EPUB-Büchern lässt sich die Schriftart auswählen, wobei es jetzt wieder andere Schriften gibt, als auf Geräten mit älterer Firmware. Jetzt gibt es die Wahl zwischen diesen Schriften (zehn an der Zahl): Atkinson Hyperlegible, Bitter, Kobo Nickel, Noto Sans, OpenDyslexic, Rakuten Sans, Rakuten Serif, Texturina Medium, Ubuntu und Vollkorn und die im Buch verankerte Verlagsschrift. Neu dabei sind Kobo Nickel, Rakuten Sans und Rakuten Serif. Neben den normalen Einstellungen zur Schriftgröße gibt es nun auch erweiterte Schrifteinstellungen, um die Stärke (oder Fettigkeit) der einzelnen Schriftart anzupassen.
Ansonsten lassen sich neben der Schriftgröße, auch Zeilen- und Randabstand stufenlos einstellen. Eine Ziffernskala gibt es dabei leider nicht mehr. Außerdem kann die Ausrichtung des Textes zwischen linksbündig und Blocksatz eingestellt werden. Eine Worttrennung unterstützt die Software nicht, es sei denn, sie ist bereits im E-Book selbst vorhanden. Aber ohne die Möglichkeit, die Worttrennung zu aktivieren, werden die Wörter im Blocksatz doch arg auseinandergezogen.
Textstellen lassen sich markieren und mit Notizen versehen, beim Shine Color können Wörter oder ganze Passagen in einer von vier Farben (gelb, rot, blau oder grün) markiert werden, der Shine 5 kennt verständlicherweise nur grau. Nach markierten Wörtern kann im Buch gesucht werden, wobei die letzten Suchbegriffe gespeichert werden können. Die Suche lässt sich auch über das Buchmenü aufrufen, sie sitzt rechts unten. Dort befindet sich auch eine Übersicht über die Anmerkungen, die sich bedauerlicherweise nicht mehr exportieren lassen.
Lesen im Querformat ist nicht möglich, denn die Option fehlt. Ob sie später hinzukommt? Vielleicht, denn in der Kobo-Firmware ist sie vorhanden.
Die Onleihe hat mittlerweile die Unterstützung der neuen Tolinos aktiviert, die Bücher kommen mit LCP-DRM auf die Geräte und lassen sich dann auch gut lesen. Vorausgesetzt, man hat es geschafft, sich durch die winzige Oberfläche zu navigieren. Hier muss die Onleihe noch mal nachjustieren, was die Größendarstellung der Website betrifft.
PDFs und Comics lesen
PDF-Dokumente und Comics im CBZ/CBR-Format lassen sich auf den Tolinos öffnen, wobei die Darstellungsmöglichkeiten arg eingeschränkt sind. So werden die Dokumente im Hochformat angezeigt, das Querformat wird nicht unterstützt. Es gibt auch keine Möglichkeiten, Seitenränder abzuschneiden oder das Dokument auf Seitenbreite zu vergrößern. Es ist nur möglich, die Seite per Geste zu vergrößern und dann per Wischgeste den Bildausschnitt zu verschieben. Bequem ist das nicht. Den nutzlosen Reflow-Modus der älteren Tolinos gibt es jetzt gar nicht mehr.
Hörbücher hören
Über die Bluetoothschnittstelle lassen sich Hörbücher hören, die über einen der Tolinoshops gekauft wurden. Sie können aufs Gerät geladen und dort abgespielt werden. Leider merkt sich der Player nicht die letzte Position im Track, sondern nur den zuletzt gehörten Titel. Nervig ist außerdem, dass sich das Gerät nicht merkt, dass oder mit welchem Bluetoothgerät es zuletzt verbunden war und das automatisch startet, sobald der Player gestartet wird. Man muss es immer wieder händisch auswählen. Einen Abschalttimer sucht man ebenso vergebens.
MP3-Dateien unterstützt das Gerät nicht, es sei denn, sie werden in ein ZIP-Archiv verpackt und mit der Dateiendung »mp3z« versehen. Dann öffnen sie sich in einem schmucklosen Player, der zudem nicht alles abspielt. Wahrscheinlich ist es eine versteckte Funktion zu Testzwecken.
Leseeinstellungen
Die Leseeinstellungen, die bisher nur über die Einstellungen außerhalb eines geöffneten Buches angezeigt worden sind, lassen sich nun auch übers Buchmenü öffnen. Sie bieten jetzt mehr als vorher, denn ab jetzt ist es möglich, den Lesefortschritt in Seiten bis zum Kapitelende oder den Kapitelfortschritt in Prozent oder Zeit in der Kopf- und/ober Fußzeile des Buches anzuzeigen. Zudem gibt es einen Fortschrittsbalken für das gesamte Buch, der am Ende der Seite angezeigt werden kann.
In den Leseeinstellungen lässt sich überdies der Seitenrefresh einstellen oder ob die ADOBE-Seitenzahlen eingeblendet werden sollen. Auch der Dunkelmodus, der den Bildschirminhalt invertiert, kann hier aktiviert werden. Dabei wirkt er sich nur auf die Buchseite aus, nicht aber auf den Rest der Oberfläche.
Weitere Einstellungen in den Leseeinstellungen betreffen die Konfiguration der Touchzonen und ob die Bildschirmhelligkeit und die Schriftgröße per Geste ausgeführt werden sollen. Zu guter Letzt lässt sich hier auch einstellen, ob das Weiterblättern per Tippen und Wischen oder nur per Wischen geschehen soll.
Sonstige Dinge, die nun anders sind
Das schnelle Ein- und Ausschalten der Beleuchtung über ein Tippen auf die obere Mitte des Bildschirms funktioniert nun nicht mehr, dafür lässt sich die Helligkeit über ein Wischen von oben nach unten am linken Bildschirmrand einstellen. Das Ändern der Farbtemperatur am anderen Rand funktioniert – wie bei den Geräten von PocketBook – nicht.
Ein Wischen vom oberen Bildschirmrand in die Mitte des Bildschirms öffnet jetzt eine Ansicht der drei zuletzt gelesenen Bücher. Auch das Zurückspringen zur Startseite über einen kurzen Wisch von unten in den Bildschirm hinein funktioniert nicht mehr. Ebenso wenig lässt sich mehr ein eigenes Stand-by-Bild vorgeben, jetzt bleibt die Wahl zwischen dem Buchcover des aktuell gelesenen Buches oder dem Tolino-Schlafgesichtes.
Viele Fehler in der Firmware
Bei der Vorankündigung war es schon auf den Produktfotos zu sehen, dass Tolino auf die Kobo-Firmware umsteigt. Also hat sie bei dem einen oder anderen die Hoffnung geweckt, dass jetzt bei Tolino alles besser wird, was die ewigen Probleme in der Firmware betrifft.
Leider scheint es für die Tolinos nur einen Entwickler zu geben oder Rakuten ist es egal, jedenfalls sind mir selten so viele Fehler bei einem neuen E-Reader untergekommen. Ich schreibe mal auf, was mir in den vergangenen Tagen so über den Weg gelaufen ist:
Buchcover werden oft nicht angezeigt, wenn das Buch geöffnet wird, obwohl es in der Bibliothek sichtbar ist. Nach dem Öffnen des Buches hat das den Effekt, dass es nicht im Stand-by-Modus angezeigt wird.
Als den größten Fehler empfinde ich die Öffnungszeit der EPUB-Bücher. Statt nach dem Antippen sofort lesebereit zu sein, vergehen in der Regel mindestens 8 Sekunden, bis die erste Seite erscheint. Bisweilen dauert es beim gleichen Buch, kurz nach dem es geschlossen wurde, 30 Sekunden oder mehr, manchmal hängen sich die Geräte komplett auf, sodass sie nur durch einen Neustart zurück auf der Startseite landen. Manchmal hilft es, den Reader in den Stand-by-Modus zu schicken und ihn gleich danach wieder aufzuwecken, wenn er das Buch lädt, um die Ladezeit abzukürzen. Leider lässt sich das Laden nicht abbrechen. PDFs oder CBZ-Dokumente hingegen öffnen sich immer flott und ohne Probleme. Interessanterweise haben die Kobos nicht dieses Problem.
Dann gibt es massive Probleme bei der Darstellung des Textes im Buch. Oft werden die ersten Seiten normal dargestellt und dann springt die Schrift auf fett und bleibt bis zum Ende des Buches so. Und das, obwohl in den Büchern keinerlei HTML- oder CSS-Code existiert, der dem Reader sagt, er soll den Text fett anzeigen.
Wird bei der Schriftenauswahl »Verlagsschrift« gewählt, dann zeigt der Reader eine andere, aber nicht die im Buch eingebundene Schrift an.
Schriftgrößen lassen sich bis etwa zur Hälfte des Schiebereglers nur in homöopathischen Dosen verändern – sie bleiben einfach viel zu klein. Danach ändern sie sich in Riesenschritten und sind dann oft zu groß. Ein gesundes Mittelmaß scheint es nicht zu geben.
Noch ein Schriftproblem: Bei den Kobos ist es möglich, eigene Schriften ins Verzeichnis »fonts« zu kopieren und sie dann im Buch zu nutzen. Die Tolinos zeigen die so hinzugefügten Schriften auch in der Schriftauswahl an, nur angewendet werden sie nicht.
Das Anspringen der Einträge im Inhaltsverzeichnis funktionierte nicht zuverlässig. Erst nach einem Werksreset ging es vorerst.
Das Herunterladen von Hörbüchern aus der Tolinocloud bringt bisweilen das gesamte Gerät zum Absturz, sodass nur ein Ausrufungszeichen angezeigt wird. Auch ein Neustart behebt das Problem nicht, da der Reader einfach weiter in diesem Modus verharrt.
Calibre erkennt die Tolinos als Kobo und bietet daher standardmäßig das KEPUB-Format zum Senden ans Gerät an. Das soll bei Kobo-Readern auch so sein, denn KEPUB ist eine herstellerspezifische Erweiterung des EPUB-Formats von Kobo, um spezielle Features bereitzustellen oder die E-Books schneller zu öffnen. Leider verstehen die Tolinos kein KEPUB, sodass ein Mischbetrieb im Haushalt mit Kobo- und den neuen Tolinos nicht ohne Weiteres möglich ist. Man kann den Kobotreiber von Calibre zwar an die Tolinos anpassen, aber dann wird es schwieriger, die Kobos zu bestücken. Ungünstigerweise haben die Tolinos und die Kobos die gleichen Treibereinstellungen, sodass ich hier zunächst keine Lösung sehe.
Zusammenfassung
Preise und Bezugsquelle
Tolino Shine 5
Tolino Shine Color
Fazit
Vom technischen Unterbau sind die neuen Tolinos sicher gut und durch das Farbdisplay des Shine Color auch modern. Und der Umstieg auf die neue Firmware bringt auch einige interessante Neuerungen mit, lässt aber auch Liebgewonnenes weg. Fürs Lesen von E-Books würden sich die Geräte gut eignen, durch das fehlende Querformat sind sie für PDF-Dokumente oder Comics eher ungeeignet. Deshalb ist das Farbdisplay des Shine Color auch nur eine nette Möglichkeit, bunte Cover oder bunte Bilder darzustellen. Wer das nicht benötigt, wäre mit dem Shine 5 besser aufgehoben.
Ich schreibe absichtlich »wäre«, denn aufgrund der massiven Fehler in der Firmware kann ich beide Geräte derzeit (16.05.24, mit Firmware 5.0.175773) nicht guten Gewissens empfehlen. Falls Tolino die Fehler zeitnah ausbügelt, werde ich das im Testbericht erwähnen und das Fazit entsprechend ergänzen.
Bedeutet “[…] Der Trick, Bücher automatisch in Sammlungen zu sortieren, indem sie auf dem Reader in passende Verzeichnisse kopiert werden, funktioniert jetzt nicht mehr.[…]”, daß auch selbst ein ‘undifferenziertes’ Hineinkopieren von epub per USB in den ganz allgemeinen ‘books’ Standardordner nicht mehr funktioniert?
Nein, der Reader erkennt alle auf das Gerät kopierte E-Books.
Danke für die schnelle Antwort. Ansonsten wäre Tolino vollends für mich gestorben. Empfinde die aktuelle Softwaresituation schon als sehr quälend. Frage mich, ob irgendjemand bei Rakuten/Kobo auch nur 1x selbst versucht hat, die Geräte ganz normal zu verwenden…
Leider hat mein Vision 4HD heute morgen den Geist aufgegeben und ich stehe mal wieder vor der Ersatzentscheidung :-/
Wer eigene Bilder als Screensaver haben möchte: Es gibt einen einfachen Weg.
Den Reader an den PC anschließen und im versteckten Ordner .kobo auf dem Reader einen neuen Ordner namens “screensaver” anlegen. Dort dann einfach die gewünschten jpg- oder png-Dateien reinkopieren, fertig. Funktioniert wunderbar und wenn mehrere Bilder vorhanden sind, wählt der Reader bei jedem Schlafengehen zufällig eines aus.
Es wäre wohl das Beste, Tolino wird komplett eingestampft und durch Kobo ersetzt. Mit Kobo-Readern hatte ich wenige Probleme. Ich habe mir erst einen neuen Kobo Libra 2 gekauft. Für 250 Euro zwar sehr teuer, aber der letzte Kobo mit 6,8 Zoll und Blättertasten und OHNE FARBE. Von allen Readern am Markt kenne ich keinen besseren als den Libra 2. Solange die Farbdisplays in der SW-Darstellung den reinen SW-Readern nicht ebenbürtig sind, kommt für mich kein Farbdisplay in Frage, zumal ich nur Romane lese.
Was Tolino hier abgeliefert hat mit der Software ist eine Bankrotterklärung. Sie können es einfach nicht.
Ich habe den Shine 5 für knappe 100 Euro gekauft. Aktuell läuft er mit der Firmware 5.3195056. Die Bedienung ist denen der Kobo ziemlich ähnlich. Einige der hier genannten Fehler scheint es nicht mehr zu geben, andere gibt es noch und dann wohl auch Fehler, die hier bisher nicht benannt wurden.
Dass es einige Sekunden dauert, bis sich ein Buch öffnet, ist immer noch so. Was aber ziemlich nervig ist, ist das Markieren. Man kann Markierungen nicht löschen; dafür gibt es zwar einen Menüpunkt (wenn man lange auf eine Markierung tippt) “Highlight löschen” (fehlerhaft übersetzt….es sollte eigentlich heißen “Markierung löschen”….dann passiert einfach nichts, die Markierung ist weiterhin noch da. Öffnet man das Buch jedoch wieder, dann ist die Markierung verschwunden.
Dann gab es Markierungen, die ich löschen wollte, und es tauchte nur “Markierung” als Auswahl auf, obwohl es ja schon markiert war.
Das reicht mir schon….ich dachte, die Tolinos wären mit der Kobo-Software besser und fehlerfrei. Ich denke, ich hole mir doch lieber einen Kobo Clara BW stattdessen.
Mein Kobo Libra 2 hat nämlich das Problem, dass er nie zu 100% auflädt. Bei 84% hört er auf zu laden – und das ist schon der zweite Libra 2, der das macht. Also, auch bei Kobo gibt es Probleme.
Ich habe mir noch einen Kobo Clara BW gekauft und kann ihn direkt mit dem Tolino Shine 5 vergleichen. Also der Kobo hat all die Fehler, die der Tolino hat nicht. Die Bücher lassen sich ohne Verzögerung öffnen, und die Markierung funktioniert ohne Probleme.
Auch wenn der Kobo teurer ist und es keine Anbindung an die Onleihe oder einen Tolino-Buchhandel gibt, ist mir der Kobo trotzdem lieber. Es gibt in den einschlägigen Foren allerlei Anleitung zum “Patchen” und somit zum Anpassen der Software an eigene Bedürfnisse. Ich würde davon abraten. Ich habe nach dem Patchen nur allerlei Probleme – vor allem mit dem Laden von Büchern über Calibre – erlebt. Man kann auf diese Patches inzwischen auch ganz gut verzichten, da die Kobo-Software sehr ausgereift ist und allerlei Einstellungen erlaubt.
Den Tolino Shine werde ich nicht behalten.