Testbericht: PocketBook Ultra

Der Ultra wurde von PocketBook als hochpreisiges Topmodell angekündigt. Er sollte ein besseres Display bekommen, eine eingebaute Kamera und eine verbesserte  Oberfläche. Ob PocketBook mit dem Ultra sein Versprechen gehalten hat oder nicht, zeigt dieser Testbericht.

PocketBook-Ultra

Gehäuse

Der 175 g leichte PocketBook Ultra gehört mit rund 16 x 11 cm Gehäuseabmessungen zu den kleinsten Geräten, die derzeit zu haben sind. Damit ist er in etwa so groß wie der Kobo Aura, Tolino Vision oder der Sony PRS-T3.

Tasten

PocketBook-Ultra_Tasten
Tasten unterhalb des Bildschirms

Trotz der geringen Größe hat es PocketBook geschafft, auch diesem Gerät wieder vier eigene Hardwaretasten unterhalb des 6″ großen Bildschirms zu spendieren.

Die Tasten sind nun nicht mehr einzeln ausgeführt, sondern liegen unter einem schwarzen Plastikteil, ähnlich wie beim kürzlich erschienen Aqua. Das sieht insgesamt recht schick aus, allerdings ist diese Abdeckung bei meinem Testgerät nicht gut verarbeitet, denn sie klappert hörbar bei Berührung.

Die einzelnen Tasten haben jetzt auch keine sichtbare Beschriftung mehr, sie lassen sich einzig durch die Position (natürlich) und die erhaben aufgebrachten Symbole unterscheiden.

Rückseitige Blättertasten

PocketBook-Ultra_blaettertasten-rueckseite
Blättertaste auf der Rückseite

Neben diesen Tasten gibt es nun auch auf der Rückseite Blättertasten. Diese sollen wohl mit dem Zeigefinger bedient werden. Anders als in meinem “Erste Eindrücke”-Video von mir behauptet, lassen sich auch die rückseitigen Blättertasten doch konfigurieren.

Rückseite

PocketBook-Ultra_Rueckseite

Im Gegensatz zu den anderen Geräten von PocketBook ist die Rückseite des Ultra nicht gummiert. Sie ist aus dem gleichen, sehr glatten Plastik wie der Rest des Gehäuses. Vermutlich aus Designgründen wegrationalisiert wurde auch der Wulst, der bei den anderen PocketBookgeräten für guten Halt sorgt.

Unten links befindet sich die Kamera und ihr LED-Blitz. Dieser arbeitet nur in Verbindung mit der Kamera, sodass der Ultra nicht als Taschenlampe dienen kann.

Anschlüsse

PocketBook-Ultra_Anschluesse-auf-der-Unterseite

Wie bei allen PocketBook-Readern, befinden sich auch beim Ultra die Anschlüsse wieder auf der Unterseite des Gerätes. Micro-USB-Anschluss und Einschub für die maximal 32 GB große Micro-SD-Karte verschwinden dabei hinter einer nach oben schwenkbaren Plastikklappe. Nur der der 3,5 mm-Klinkenstecker für den Kopfhörer oder einen Lautsprecher ist direkt erreichbar, ebenso wie der Einschalter, der gleichzeitig die Status-LED beherbergt. Die Klappe sorgt zwar dafür, dass die Unterseite des Gerätes aufgeräumt wirkt, allerdings wird auch das Anschließen an den PC etwas fummeliger. Der interne Speicher ist rund 3 GB groß.

Bildschirm

Nach dem Tolino Vision und dem Kindle Paperwhite ist der Ultra das dritte Gerät, in dem ein Carta-E-Ink-Display verbaut ist. Carta-Displays sind bekannt für ihr besseres Kontrastverhältnis im Unterschied zu den älteren Pearl-Displays. Das heisst, Schrift sollte auf dem Carta-Display noch besser lesbar sein.

Im direkten Vergleich mit dem Touch Lux 2, der ein Pearl-E-Ink-Display mitbringt, spielt das Carta-Display weder im unbeleuchteten, noch im beleuchteten Zustand seinen Vorteil aus. Die Schrift ist blasser und dadurch ist sie schlechter lesbar. Hier einmal ein Vergleich zwischen beiden Geräten ohne Beleuchtung:

Ich vermute, die blassere Schrift liegt an dem gelberen Ton des Bildschirmhintergrunds. Ein schneller Test mit verschiedenen Geräten zeigt tatsächlich eine blassere Schrift bei gelberen Hintergründen. Vielleicht ein technisches Problem?

Beleuchtung

Die blassere Schrift wird besonders bei der Beleuchtung sichtbar. Ist die Schrift unbeleuchtet noch relativ gut lesbar, fällt sie im Leuchtmodus erheblich ab. Der Schwarzwert des beleuchteten Gerätes ist etwa halb so stark wie beim Touch Lux 2 oder Kindle Paperwhite:

Helligkeitsunterschiede_paperwhite-ultra-touch-lux-2
Unterschiede im Schwarzwert bei Kindle Paperwhite, PB Ultra und PB TOuch Lux 2 (v.l.n.r.)

Betrachtet man den beleuchteten Bildschirm aus der Ferne oder im Querformat, fällt auf, dass es nach oben (oder entsprechend nach links oder rechts) einen Farbverlauf ins Gelbliche gibt. Ich habe mal den Kontrast des beleuchteten Bildschirms hochgezogen, um den farbverlauf zu zeigen.

PocketBook-Ultra_farbverlauf-display

Mich stört der Verlauf eigentlich nur beim Lesen im Querformat, im Hochformat nehme ich ihn nicht wirklich wahr. Störender fand ich da seinerzeit die Wolken beim ersten Paperwhite.

Bis auf einen hellen, ausgefressenen Lichtstreifen am oberen Rand ist die Beleuchtung aber sehr ausgewogen. Die helleren Stellen unten, die ich beim Test des Touch Lux 2 moniert hatte, fehlen dem Ultra.

Ausleuchtung_PB-TL2-Ultra
Ausleuchtung beim Touch Lux 2 (links) und dem Ultra (rechts)
PocketBook-Ultra_ausgefressener-lichtstreifen
Ausgefressener Lichtstreifen am oberen Bildschirmrand

Generelle Handhabung

Wer den Ultra das erste Mal einschaltet, wird feststellen, dass sich nichts tut beim Drücken des Einschalters. Denn dieser muss ca. 2 Sekunden lang gehalten werden, bis das Gerät reagiert. Bei den älteren PocketBooks reicht ein kurzes Drücken des Schalters, damit das Gerät anspringt. Ist beim Ultra etwas ungewohnt.

Durch die glatte Rückseite und den fehlenden Wulst liegt der Ultra auch nicht ganz so griffig in der Hand wie seine Geschwister oder andere Geräte mit gummierter Rückseite. Die rückseitigen Blättertasten liegen für meine Hände etwas zu weit oben. Zudem funktionieren sie nur, wenn sie mittig getroffen werden. Werden sie seitlich gedrückt, reagieren sie gar nicht.

PocketBook-Ultra_in-der-Hand-gehalten

Ich kann die Miniaturisierunsgbestrebungen der Hersteller nach immer kleineren und leichteren Geräten nicht nachvollziehen. Ich halte die eBook-Reader immer so, dass der Daumen der rechten Hand auf dem Gehäuse rechts neben dem Bildschirm aufliegt. Deshalb brauche ich dort angemessen Platz (ca. 1,2 bis 1,5 cm), um das Gerät unverkrampft halten zu können. Bei den kleinen Geräten, wie dem Ultra oder auch dem Sony PRS-T3 ist mir der Rand mit 0,7 bzw. 0,9 cm jedoch zu schmal. Dass es auch anders geht, zeigt der Tolino Vision, dessen seitlicher Rand rund 1,2 cm breit ist und den ich wesentlich entspannter halten kann.

Obwohl im Gerät der schnelle 1 GHz-Prozessor steckt, der auch schon aus den anderen, neueren PocketBooks bekannt ist, fühlt sich die Bedienung des Ultras sehr zäh an. Das mag daran liegen, dass Eingaben auf dem Touchbildschirm nur registiert werden, wenn der Finger langsam bewegt wird und länger auf derselben Stelle liegt. Ein schnelles Benutzen ist so nicht möglich.

Etwas, was mich bei den PocketBook-Readern schon länger stört ist, dass die ausgeschalteten Geräte beim Anstöpseln an den PC, keine die Auswahl zeigen, ob sie verbunden oder geladen werden sollen. Denn eingeschaltet werden sie schon. Wie oft habe ich die Geräte angeschlossen und gewartet, dass sie in Calibre erscheinen, bis ich gemerkt hatte, dass ich das Kabel nochmal rausziehen und erneut reinstecken musste, damit der Reader mitbekommt, dass er sich verbinden soll. Leider hat es PocketBook auch beim Ultra diesbezüglich nichts geändert. Mir fällt auf Anhieb kein anderer, aktueller Reader ein, der das nicht kann.

Die Kamera als Scanner

Mit dem Ultra hat sich PocketBook entschieden, als Alleinstellungsmerkmal eine Kamera in das Gerät einzubauen. Sie soll als eine Art Dokumentenscanner dienen. Die Kamera befindet sich auf der Rückseite unten rechts zusammen mit einem LED-Blitz. Auslösen lässt sie sich nur per Bildschirmberührung. Obwohl die Kamera selbst einen Bildstabiliator eingebaut hat, ist das Auslösen eine wackelige Angelegenheit. Zumindest, solange man das Gerät im Hochformat hält. Im Querfomat geht es etwas besser.

Ich habe den Vorgang zum Erstellen eines Dokuments mal im Echtzeitvideo festgehalten:

Wie man sieht, dauert das Erstellen und Umwandeln einer Seite rund sechs Minuten. In dieser Zeit verliert das Gerät auch 2 % der Akkuladung. Werden mehrere Seiten fotografiert, bearbeitet und umgewandelt dauerts natürlich noch länger und auch der Akku neigt sich schnell dem Ende zu.

Was ich im Video nicht gesagt habe ist, dass die Kamera die Fotos nur im verlustfreien PNG-Format aufnimmt und dass sie von Haus aus auf Dokumente abgestimmt ist. Wer sich also schaon auf einen Ersatz für den Fotoapparat gefreut hatte, wird enttäuscht sein, denn die Bilder haben eine Art Lilaschleier und sind zu matschig. Außerdem enthalten sie durch das PNG-Format keine  Metadaten. Hier mal ein Beispiel eines Fotos mit der eingebauten Kamera:

Fotoqualität der Kamera des PocketBook Ultra
Fotoqualität der Kamera des PocketBook Ultra – unbearbeitet, nur verkleinert und als JPG gespeichert

 

Die neue Oberfläche

Große Neuerungen gibt es auch bei der verwendeten Firmware, die hier in Version 5.1 vorliegt. Laut PocketBook soll sie später auch den älteren Geräten zur Verfügung stehen.

Startseite

Die Startseite des Gerätes kann nun erstmals Buchcover anzeigen. In der Mitte werden zuletzt gelesenen Bücher angezeigt, aber nur immer jeweils drei dargestellt. Mehr gibts nach einem Wisch von rechts nach links.

PocketBook-Ultra_Startseite
Startseite des PocketBook Ultra

Drunter ist in ähnlicher Darstellung eine Auflistung, wieviele Bücher wann hinzugekommen sind. Darunter sitzen drei Schnellstartknöpfe für BIbliothek, Shop und Kamera. Diese lassen sich nicht ändern. Um die anderen Anwendungen zu öffnen, reicht ein Tippen auf die Doppelstriche an der Unterseite des Bildschirms.

PocketBook-Ultra_Startseite_Apps
Apps auf der Startseite

Ähnliche Striche gibts auch an der Oberseite: Dort wird über die oberen Doppelstriche ein Menü geöffnet, in dem sich der Knöpfe für Wi-Fi, Synchronisieren, Taskmanager, Einstellungen, die Suche und die Einstellung der Helligkeit befinden.

PocketBook-Ultra_Startseite_oberes-menue

Zusätzlich wird dort das aktuelle Datum, die Zeit und der genaue Ladestand des Akkus angezeigt.

Bibliothek

Auch die Bibliothek hat einige Änderungen erfahren. Die Listenansicht zeigt nun auch das Cover, das Dateiformat des Buches, dessen Größe und den Lesefortschritt.

Listenansicht in der Bibliothek
Listenansicht in der Bibliothek

Neu ist die Coveransicht, bei der die Buchcover etwas größer angezeigt werden. Anders, als die Coveransicht bei anderen eReadern, werden die Bücher allerdings nicht nebeneinander im Gitter angezeigt, sondern auch hier weiterhin in einer Art Liste, die nach verschiedenen Kriterien gruppiert wird. Entweder nach Buchstaben (bei Titel- oder Autorensortierung) oder nach Datum (bei Sortierung nach Hinzufüge- oder Öffnungsdatum).

PocketBook-Ultra_Bibliothek-Coveransicht
Coveransicht

In der Listen -und Coveransicht befindet sich links und rechts unten jeweils eine Schaltfläche, mit deren Hilfe durch die Listen geblättert werden kann.

Um nicht immer alle eBooks anzuzeigen, kann die Bibliothek nach Autoren, Genres, Ordnern, Formaten und Reihen gefiltert werden.

Filtermöglichkeiten in der Bibliothek
Filtermöglichkeiten in der Bibliothek

Neu ist die Möglichkeit, die Bücher manuell in Regale einzusortieren. Den Wunsch vieler Anwender, die Bücherregale an die Stichwörter zu koppeln, von denen ein Buch auch mehrere haben kann, hat PocketBook leider nicht erhört. Das war die ganz große Hoffnung an den Ultra. Zwar basieren auch die Genres auf den Schlagwörtern, aber auch hier schleppt der Ultra den Fehler seiner Vorgänger mit, nur das erste Schlagwort zu berücksichtigen. Und noch einen weiteren Fehler gibt es in der Filterfunktion. Bücher, die nach Serien (hier Reihen genannt) gefiltert werden, erscheinen in der falschen Reihenfolge. Das hat schon beim Touch Lux 2 und den anderen Geräten funktioniert.

eBooks lesen

Auch in den Einstellungen des eBooks hat sich einiges getan. Nicht immer zum Besten, wie ich finde. Aber der Reihe nach.

Zum Lesen gibts beim Ultra jetzt keine Möglichkeit mehr zwischen den eBook-Leseprogrammen zu wechseln. Damit fällt auch erstmal die Unterstützung für den allseits so beliebten Cool Reader flach. Es gibt in der Blibliothek schlicht keine Möglichkeit mehr, das gewählte Buch mit einem alternativen Leseprogramm zu öffnen.

Der Knopf zum Ändern der Schrifteinstellungen ist von rechts oben nach links unten gerutscht und der zum Aufrufen des Inhaltsverzeichnises von links unten nach links oben. Alle, die von früheren PocketBookreadern kommen, werden sich hier anfangs öfter vertippen.

Im oberen Bereich wird noch die Statuszeile angezeigt, die auch schon auf der Startseite sichtbar ist. Anders, als ich es in meiner Vorschau gesagt habe, ist sie im Buch nicht ständig aktiv. Nur wenn man die Option “Einstellung der Leiste ‘Lesemodus'” in den persönlichen Einstellungen auf “Ja” setzt, wird sie ständig im Buch angezeigt. Die Benamsung dieser Option ist etwas — nunja — mißverständlich, denn bei früheren Geräten konnte man hier auswählen, welche Elemente (Zeit, Akkustand, Seitenzahl, Licht) in der Statuszeile angezeigt werden sollten.

Im unteren Bereich des Kontextmenüs befinden sich Icons, die verschiedene Optionen aufrufen. Der oben beschriebene Knopf zum Ändern der Schrifteinstellung ist einfach zu lang, sodass der letzte Buchstabe auf der nächsten Zeile angezeigt wird. Das sieht sehr unprofessionell aus. Vielleicht sollte es besser “Darstellung” heißen?

PocketBook-Ultra_eBook-Kontextmenue
Kontextmenü im eBook

Weiterhin ist die der Knopf fürs Drehen, für die Vorlesefunktion, zum Anlegen von Notizen und zum Aufrufen des Wörterbuchs. Apropos Drehen. Es ist natürlich möglich, mit dem Ultra im Querformat zu lesen, wie bei anderen PocketBookgeräten auch. Allerdings hat sich hier wieder der Fehler eingeschlichen, dass beim Drücken auf die obere Blättertaste wieder zurück geblättert wird. Der Fehler war seit dem Basic Touch ausgemerzt und nun kehrt er im Ultra zurück.

Ich hätte auch gern die Vorlesefunktion gezeigt. Sie ließ sich zum Testen ein paar Mal zum starten, als ich das Video aufnehmen wollte, wars Aus damit. Ich habe nur festgestellt, dass sich beim Beenden der Vorlesefunktion (so sie denn funktioniert) auch das Buch geschlossen wird. Ich glaube nicht, dass das so sein soll.

Schriften und Abstände

Die Möglichkeit zum Einstellen der Schriftart und des Zeilen- bzw. Randabstandes hat nun einen neuen, aufgeräumten Dialog bekommen. Die Schriftart wird nun aus einem Ausklappmenü ausgewählt. Leider gibt es kein separates menü mehr, in dem der Schriftschnitt ausgewählt wird. Also werden alle fetten und kursiven Schriftschnitt mit in der Schliftliste angezeigt. Das bläht die Liste unnötig auf und erschwert die Auswahl der richtigen Schrift. Immerhin  können eigene Schriften nach wie vor installiert werden.

Für die Einstellung von Zeilen- und Randabstand sind eingene Icons hinzugekommen. Statt sich wie bei älteren Geräten zwischen Standard, klein, mittel und groß entscheiden zu müssen, gibt es nun noch jeweils drei — wie ich meine — völlig ausreichende Einstellungen. Eine Einstellung zum Wechsel zwischen linksbündig ausgerichtetem Text und Blocksatz gibt es weiterhin nicht.

Auf einer separaten Registerkarte kann die Silbentrennung eingestellt werden. Allerdings ist sie aktuell kaputt, weil bei jedem zweiten Blättern nur ein kleiner Teil der Seite erneuert wird. Der Rest bleibt einfach stehen. So ist kein Lesen möglich.

Bei anderen eBook-Typen wie DOCX, HTML oder TXT lässt sich zudem noch die Zeichenkodierung ändern.

Ach, und ganz unten im Dialog befindet sich ein Schieberegler, mit dem sich die Schriftgröße einstellen lässt. Außerhalb des Kontextmenü (also im Buch selbst) funktioniert das Vergrößern und Verkleinern der Schrift nun mit der Zoomgeste, die von Smartphones und Tablets bekannt ist und auch schon im PocketBook Aqua Einzug gehalten hat. In der vorliegenden Firmwareversion 5.1 ist das Vergrößern und Verkleinern noch etwas hakelig, in einer Betafirmware der Version 5.2 funktionierte der Zoom erheblich flüssiger.

PDF lesen

Die Optionen für die Darstellung von PDF-Dateien sind im wesentlich gleich geblieben. Das automatische beschneiden der Ränder bei der Option “Ganze Seite” funktioniert nun erheblich besser als beispielsweise im Touch Lux 2. Nun wird der weiße Rand komplett abgeschnitten.

Reflow funktioniert auch, allerdings ist es mir nach wie vor ein Rätsel, warum sich hier nicht die Schriftart einstellen lässt. Es ist doch nur Text, der angezeigt wird. Ansonsten hängt auch mein Testgerät beim Anzeigen von großen Dokumenten (über 20 MB) im Reflowmodus hin- und wieder oder beendet das PDF.

Statuszeile

Ich habe ja weiter oben schon von der Statuszeile geschrieben, die auf Wunsch auch im Buch immer eingeblendet werden kann. Im Vergleich zu älteren Geräten ist die neue Statusleiste in meinen Augen eine Verschlechterung. Bisher war es so, dass in der Statuszeile auch die Seitenzahlen angezeigt wurden. Wer sich beim Lesen nur auf den Text konzentrieren wollte, konnte die Statuszeile per konfigurierbarem Tastendruck ausblenden. Das geht zwar jetzt auch noch, allerdings sind die Seitenzahlen nun unabhängig von der Statuszeile immer sichtbar.

Fazit

Der PocketBook Ultra ist ein Gerät auf das viele gewartet haben. Aufgrund des hohen Preises waren die Erwartungen auch entsprechend hoch. Es waren tolle Dinge angekündigt, wie ein Carta-Bildschirm, eine Kamera, eine bessere Unterstützung der Schlagworte und eine neue Oberfläche. Ich hatte mit einer Weiterentwicklung und Verbessung der ansich ausgereiften PocketBookgeräte gerechnet.

Aber nicht mit einem völlig unausgereiften Gerät, dass in allen Belangen enttäuscht. Weder ist das Display besonders gut, noch überzeugt die Kamerafunktion. Die neue Oberfläche ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings ist sie noch ziemlich fehlerhaft und die Unterstützung der Schlagworte ist nach wie vor ein Witz. Auch durch die zähe Bedienung macht das Gerät keinen Spaß. Das Einzige, was man dem Gerät zugute halten kann, ist das Aussehen.

Der Ultra steht für mich momentan für ultraschlecht. Schade, denn ich hatte PocketBook eigentlich bisher so kennen gelernt, dass die Geräte ausgereift und durchdacht sind. Abstürze sind mir von den PockeBook-Readern praktisch nicht bekannt. Ich kann den Ultra daher momentan nicht empfehlen.

Update vom 19. Januar 2016: Nach rund anderthalb Jahren sind so gut wie alle Firmwarebugs ausgemerzt und neue Funktionen hinzugekommen. In der Nachbetrachtung zum PocketBook Ultra Limited Edition schreibe ich welche das sind und ob ich den Reader nun empfehlen kann.

Zusammenfassung

Das könnte für den PocketBook Ultra sprechen

  • Beleuchtung
  • Weiterblättern auch mit Tasten möglich
  • eBooks können in Ordnern verwaltet werden
  • eBooks können in Sammlungen organisiert werden
  • eBooks können via Dropbox aufs Gerät geladen werden
  • Wörterbücher vorhanden
  • Anzeige und Sortierung von Buchserien in der Bibliothek
  • Verwendung eigener Schriften möglich
  • Lesen ist im Querformat möglich
  • Einschub für Micro-SD-Karte
  • Spiele vorhanden
  • Funktioniert auch im ZipLock-Beutel
  • Unterstützung für ebooks aus der Onleihe
  • Audiounterstützung mit Vorlesefunktion
  • Unterstützung von Schlagwörtern (genres)
  • Tasten können umbelegt werden
  • Bei der Limited Edition mitgeliefertes Cover unterstützt den Sleepmodus

Das könnte gegen den PocketBook Ultra sprechen

  • Bei Beleuchtung schwaches Schriftbild
  • Sichtbarer Helligkeitverlauf des beleuchteten Bildschirms
  • Die Kamera hat einen Farbstich

Datenblatt aufrufen


Alternativen zum PocketBook Ultra


Artikelupdates

Update vom 15.08.2014 – nachmittags

Offensichtlich ist sich PocketBook der Probleme bewusst. Kurz nach Veröffentlichung dieses Tests bietet PocketBook für alle, die bereits einen Ultra gekauft haben (und erstmal behalten möchten) die Möglichkeit am Betatest für künftige Firmwareversionen teilzunehmen.

Neben einem erweiterten Rückgaberecht von 8 Wochen ab Kauf (jedoch nur bis 15.10.14), gibts Belohnungen in Form von Preisnachlässen aufs Zubehör. Eine schöne Geste, um das Beste aus dem Desaster zu machen, finde ich.

Mehr Infos zu diesem Angebot gibts im Forum von lesen.net

Update vom 19.01.2016

Neues Fazit, siehe oben.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.