Testbericht: ASUS MeMO Pad HD 7

Das MeMO Pad HD 7 (oder ME173X, wie es intern genannt wird) kommt, wie das Google Nexus 7, aus dem Hause ASUS. Mit seinen knapp 150 € ist es rund 100 € billiger als das alte Nexus 7 und 30 € teurer als das Surfpad 2 von PocketBook. Mich hat interessiert, ob der Mehrpreis dem PocketBook gegenüber gerechtfertigt ist und natürlich auch wie es sich zum Nexus 7 schlägt.

asus_memopad_7

Verarbeitung, Gehäuse & Anschlüsse

Wer schonmal ein Nexus 7 in der Hand hatte, fühlt sich auf dem MeMO Pad HD 7 gleich zuhause, dennoch fällt im direkten Vergleich auf, dass es etwas dicker ist. Das Gerät hat im Wesentlichen die gleiche Form, es ist nur minimal länger, breiter und eben dicker als das Nexus 7. Die Rückseite ist – anders als auf der Herstellerwebsite angegeben – zwar glatt, aber dennoch leicht gummiert. Mit 311 g ist es rund 25 g leichter als das Nexus 7, aber rund 11g schwerer als das Surfpad 2. Es liegt insgesamt gut in der Hand, auch die Verarbeitungsqualität kann sich sehen lassen. Hier klappert nichts und auch der Bildschirm ist besser eingepasst als bei meinem Nexus, bei dem sich der rechte Rand der Vorderseite immer mal wieder vom Rest löst.

Im Gegensatz zum Nexus 7 kommt das MeMO Pad mit einem Micro-SD-Slot, der den internen, 16 GB großen Speicher um 32 GB erweitern kann. Außerdem befindet sich auf der Rückseite eine 5 MP-Kamera, die wahlweise auch Filme in Full-HD aufnehmen kann. Leider hat ASUS am LED-Blitzlicht gespart. Dennoch finde ich, dass sich Bild und Video Videoqualität durchaus sehen lassen können. Hier mal ein auf die Schnelle gemachter Film, der auch in Full-HD angeschaut werden kann:

Und passend dazu ein Foto, das ich nur verkleinert und nachgeschärft habe (aufs Bild klicken, um es größer anzuzeigen):

asus_memopad_7_fotobeispiel

Der Einschalter und die Lautstärkeknöpfe sitzen an der oberen rechten Kante (wie auch beim Nexus 7), lediglich der Micro-USB-Anschluss und die 3,5 mm – Klinke befindet sich an der oberen Geräteseite.

asus_memopad_7-rueckseite

Der Micro-SD-Einschub befindet befindet sich auf der linken Gehäuseseite. Ansonsten hat das Gerät keine weiteren, sichtbaren Tasten oder Anschlüsse.

Der Lautsprecher ist – wie auch beim Nexus – auf der Rückseite und nicht – wie beim PocketBook Surfpad 2 – auf der Vorderseite. Dadurch ist beim Filme schauen oder Spielen im Querformat so direkt kein Stereoerlebnis möglich.

Innereien

Das MeMO Pad HD 7 wird durch einen Arm Cortex -A7-Prozessor mit 4 x 1,21 GHz angetrieben. Als Grafikchip ist ein PowerVR SGX 544 MP verbaut. Dem Gerät steht ein 1 GB großer Arbeitsspeicher zur Verfügung. Laut CPU Z ist der verfügbare Arbeitsspeicher beim Memopad rund 20 MB größer (994 MB zu 974 MB).

Wie schon geschrieben, wird das Memopad standardmäßig mit 16 GB internem Speicher ausgeliefert. Direkt nach dem Einschalten (und nach Abzug des Speicherplatzes fürs Betriebssystem) stehen dem Anwender davon noch rund 11 GB zur Verfügung.

Das Memopad hat im Gegensatz zu Pocketbooks Surfpad 2 keinen HDMI-Ausgang. Dafür hat es aber einen eingebauten GPS-Empfänger und eine Bluetoothschnittstelle. Damit können Bluetoothtastaturen oder -lautsprecher angeschlossen werden oder Daten mit anderen bluetoothfähigen Geräten getauscht werden. Ein weiteres Manko ist die nicht vorhandene USB-Host-Funktion. Somit ist es leider nicht möglich, per USB-Adapter USB-Sticks, Festplatten oder mobile Modems anzuschließen.

Bildschirm

Das blickwinkelstabile 7″-IPS-Display des Memopads hat eine Auflösung von 1280 x 800px und löst daher mit 213 dpi auf. Dabei ist es qualitätsmäßig gleichauf mit den Bildschirmen von Nexus 7 und PocketBook Surfpad 2 und damit einer der Gründe für mich, dieses Gerät zu testen.

Die Oberfläche des Bildschirm selbst ist nicht ganz so dunkel wie beim Nexus, sodass man im ausgeschaltetet Zustand eher das Gefühl hat, in einen Spiegel zu schauen (die passende App gibts übrigens auch). Hier mal der direkte Vergleich zum Nexus 7 links:

asus_memopad_7-vergleich_mit_nexus_7-displayspiegelung

Ist das Display allerdings eingeschaltet und hell beleuchtet, ist dieser Unterschied nicht mehr wahrnehmbar.  Es ist mir auch eigentlich egal, wie ein Tablet ausgeschaltet aussieht.

Beim Test des Surfpads von Pocketbook hatte ich ja bemängelt, dass dieses Gerät Probleme beim Erkennen von leichten Berührungen hatte. Aufgrund des äußerlich ähnlichen Display hatte ich das erst auch beim Memopad befürchtet. Dem ist aber nicht so. Das MeMO Pad lässt sich einwandfrei bedienen, auch leichteste Berührungen werden immer erkannt. So muss das sein!

Software

Als Betriebsystem läuft auf dem MeMO Pad noch Android 4.2.1, was mich etwas verwundert, da Version 4.3 schon in den Startlöchern steht. Ob es hier ein Update geben wird, weiß ich nicht. Bei Amazon wird das Gerät jedenfalls mit Android 4.2.2 beworben.

ASUS hat das Android angepasst und durch einige eigene Apps ergänzt. Ich habe der Einfachheit halber ein paar Screenshots gemacht. Einfach auf das Bild klicken, um es größer anzuzeigen:

asus_memopad_7vorinstallierte_apps

Ein Feature, das ich bisher nicht kannte, aber sehr praktisch finde, ist eine Art Taskleiste in der sich so genannte Floating Apps oder Widgets befinden, die sich jederzeit mal schnell starten lassen, ohne das laufende Programm verlassen zu müssen. Das Bild zeigt die Leiste, in der sich die Apps befinden und zwei Beispiele von aktiven Floating Apps.

asus_memopad_7_floating_apps

Wie auch beim Surfpad 2 und natürlich auch beim Nexus 7 ist Google Playstore vorinstalliert und es können alle dort je gekauften Apps auch auf diesem Tablet installiert werden. Vorausgesetzt natürlich, die entsprechende App ist zum Gerät kompatibel.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass die Softwaretastatur nicht so dunkel wie beim Nexus 7 oder dem Surfpad 2 ist, sondern helle Tasten auf blauem Grund hat. Ich habe immer das Gefühl, dass ich auf hellen Tastaturen besser tippen kann:

asus_memopad_7_softwaretastatur

Leider lässt sich das Layout nicht auf deutsch umstellen, obwohl diese Sprache in den Tastatureinstellungen vorgegeben ist.

Lieferumfang

Dem Gerät liegt ein Micro-USB-Kabel und ein passendes Netzteil bei. Ein dünnes Handbuch erklärt die ersten Schritte mit dem Tablet. Außerdem befindet sich in der Verpackung ein praktischer Ständer, um das MeMO Pad im Querfomat aufzustellen. Damit ist es wirklich einfach, Filme auf dem Tablet zu schauen. Ich hatte ihn zunächst für Verpackungsmaterial gehalten und erst bemerkt, als ich das Gerät wieder eingepackt hatte.

Fazit

topWürde ich mich heute nochmal vor der Wahl für ein 7″-Tablet stehen, ich würde wohl diesmal zum MeMO Pad HD 7 (bei amazon) greifen. Einfach weil es all die Dinge hat, auf die ich wert lege und trotzdem mit knapp 150 € sehr preiswert ist: Ein hochauflösendes Display, mit dem man durchaus auch länger lesen kann, lange Akkulaufzeit (ASUS gibt hier 8h an), die Möglichkeit Filme (bis hin zu HD-Filmen) wiederzugeben, eine Bluetoothschnittstelle, damit ich auch mal eine externe Tastatur anschließen kann.

Einzig die fehlende USB-Host-Funktion trübt das Bild etwas, aber letztlich habe ich sie in den letzten sechs Monaten auch nur einmal wirklich gebraucht.

Die 30 € Mehrpreis zum PocketBook SurfPad 2 sind meines Erachtens durchaus gerechtfertigt, denn dessen schwergängiger Bildschirm würde mich auf Dauer zu sehr stören. Ich bin da eher Perfektionist und bei mir muss ein Gerät reibungslos funktionieren.

9 Gedanken zu „Testbericht: ASUS MeMO Pad HD 7“

  1. Ich habe mich “breit treten” lassen und eins gekauft. Nach anfänglicher Skepsis und Dank Deiner Tipps habe ich mich in das Tablet eingearbeitet und inzwischen auch diverse Apps dazu installiert. So arbeitet jetzt mein Locus Pro genau so geschmeidig auf dem Asus, wie auch KLACK für meine TV-Programme. Bei den Browsern bin ich inzwischen beim Dolphin-Browser gelandet, den ich aber für noch nicht ganz optimal für mich halte.

    Da ich das Gerät jetzt sicher behalten werde, habe ich mir eine Hülle dazu bestellt. ich werde über meine Erfahrung berichten.

    Insgesamt halte ich das Gerät vom Preis-Leistungs-Verhältnis her für optimal. Bisher habe ich noch keinen negativen Kritikpunkt gefunden. Danke für die Vorstellung hier!

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  2. Hallo Micha,

    wie du schon mitbekommen hast, habe ich mir das Tablet inzwischen auch geholt, und ich finde immer mehr Gefallen daran.
    Über weitere Hinweise und Tipps freue ich mich auch.

    Danke für den Test :)

    Schönen Gruß, Martin

    Antworten
  3. Hallo,
    ich würde die Tastatur auch gerne für mein Asus Memopad 7 kaufen.
    Dann muss ich mir aber wohl ein Nexus 7 Ladekabel zulegen, bei der verlinkten Amazonseite scheint kein Ladekabel für die Tastatur im Lieferumfang enthalten zu sein.
    Jetzt bin ich ein bisschen überfordert, was für ein Kabel genau brauche ich da?
    zB das hier? http://www.amazon.de/System-S-Kabel-Daten-Ladekabel-Google/dp/B009H2GSC6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1438081037&sr=8-1&keywords=ladekabel+nexus+7
    Und damit lade ich die Tastatur dann am Pc auf?
    Ich wäre für jede Hilfe dankbar. :)

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  4. Hallo,
    ich hätte im Jahre 2016 noch eine Frage zum Memo Pad in Verbindung mit Tastaturen.
    Mit Bluetooth funktioniert das ja nicht, richtig? bei mir jedenfalls nicht. Bräuchte man dann eine Tastatur mit eigenem Akku/Batterien?

    (Ich kenne mich wirklich nicht aus, möchte mein Tablet aber mit auf Reisen nehmen und brauche deshalb eine Tastatur)

    -Romana

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