Testbericht: ChocoWhite

Der Zufall hat mir einen völlig neuen eReader in die Hände getrieben, der so geheim ist, dass der Hersteller bislang noch keine Pressemitteilung rausgeschickt hat. Ich durfte einer er ersten (wenn nicht sogar der Erste) sein, der diesen eReader getestet hat. Der Arbeitstitel für diesen Reader lautet “ChocoWhite”, aber wann und ob er unter diesem Namen auf den Markt kommt, steht noch nicht fest.

ChocoWhite

 

Von den Abmessungen her entspricht der “ChocoWhite” dem Ende November erscheinenden Kindle PaperWhite, auf den viele Leute schon sehnsüchtig warten. Mich eingeschlossen.

Das Gehäuse des “ChocoWhite” erinnert etwas an Rauhputz und ist damit nicht so glatt wie alle bisher von mir getesteten eReader. Dadurch rutscht er nicht so leicht aus der Hand. Eine besondere Beschichtung sorgt außerdem dafür, dass das Gerät nach ein paar Minuten förmlich an den Händen klebt. Das fühlt sich zunächst unangenehm an, allerdings überwiegt hier der praktische Nutzen eindeutig. Eine Packung Erfrischungstücher sollten dennoch immer in Reichweite sein.

Anschlüsse

Wie deutlich zu sehen ist, hat der Hersteller den Einschaltknopf nahtlos im Gehäuse versenkt.

ChocoWhite - Anschlüsse

Er ist auf den ersten Blick nicht sichtbar, sorgt dadurch allerdings auch dafür, dass er nicht unbeabsichtigt betätigt wird. Das Gerät unterstützt keine Audiblehörbücher und MP3-Dateien und hat daher auch keinen Kopfhöreranschluss. In Zeiten, in denen jedes Handy Musik abspielen kann, ist das aber auch nicht tragisch.

Display

Im Gegensatz zum Kindle Touch geht der Bildschirmhintergrund etwas ins Gelbliche. Das kennt man von verschiedenen eReader-Apps auf Tablets und Smartphones. Die Schrift lässt sich überraschend schlecht lesen, obwohl sie durchaus kontrastreicher ist. Hier mal ein Vergleich mit dem Kindle Touch:

ChocoWhite - Vergleich Schriftbild mit Kindle Touch

Man sieht eindeutig, dass die Schrift ziemlich unleserlich ist. Ich hatte es erst auf das fehlende Anti-Aliasing geschoben, aber auch der Einsatz von Zunge hat keine wirkliche Besserung erzielt. Aufgrund der schlechten Darstellung fällt die fehlende Displaybeleuchtung gar nicht so sehr ins Gewicht.  Durch den breiten Rand ums Display passen die üblichen Leselampen jedoch hervorragend ans Gerät.

Akkulaufzeit

Die meisten eReader kommen derzeit etwa ein bis zwei Monate ohne Steckdose aus. Beim “ChocoWhite” hat sich der Hersteller nun etwas Neues einfallen lassen. Statt das Gerät alle paar Wochen aufzuladen, muss er nur am Anfang rund 30 min aufgeladen werden. Danach ist er lebenslang einsatzfähig. Ich habe aber auch gehört, dass über eine Gasbetankung nachgedacht wird. Die Übertragung der Energie erfolgt dabei in jedem Fall kontaktlos.

Geplante Obsoleszenz

Immer mehr Hersteller statten ihre Geräte ja mit einer festgelegten Laufzeit aus. Das heißt, dass sie nach einer gewissen Zeit kaputt gehen. Gleichzeitig sind aber die Reparaturkosten derart hoch, dass der Kunde gezwungen wird, ein neues Gerät zu kaufen. Das ist auch beim “ChocoWhite” nicht anders. Dessen Lebensdauer beträgt nur ein Bruchteil der Zeit im Gegensatz zu den Geräten der Mitbewerber. Anders als bei diesen schmerzt die kurze Laufzeit jedoch nicht, da der “ChocoWhite” der erste eReader ist, der die magische Grenze von fünf Euro unterschreitet. Und das, ohne an Verträge mit Mobilfunkanbietern gekoppelt zu sein.

Bezugsquellen

Es ist geplant, den “ChocoWhite” weltweit über spezielle Filialen zu verkaufen, die es bereits heute in jeder Stadt gibt. Um Kosten zu sparen, setzt der Hersteller aufs IKEA-Prinzip. Also in Einzelteilen kaufen und zuhause zusammen bauen. Spart dem Hersteller Transport und Mitarbeiterkosten und der Kunde bekommt ein sehr preiswertes Gerät.

Fazit

Der “ChocoWhite” ist ein interessantes Gerät. Leider ist das Display unterirdisch schlecht, was für den Preis sicherlich verschmerzbar ist. Gut gefällt mir das Konzept der Oberfläche, die dafür sorgt, dass das Gerät nicht so leicht aus der Hand rutscht. Auch der quasi nicht vorhandene Stromverbrauch sagt mir zu. Leider ist die Lebensdauer des Gerätes ziemlich kurz, was aber aufgrund des sehr guten Preises keine wirkliche Rolle spielt. Ich kann jedem empfehlen, das Gerät einmal auszuprobieren.

Extra: Meine Leser dürfen die Ersten sein, die einen “ChocoWhite” noch vor dem eigentlichen Releasetermin in den Händen halten können. Dazu hat mir der Hersteller die Bauanleitung zur Verfügung gestellt. Leider liegt sie nur in den Spezialformaten Cook ML, Meal Master und RezKonv vor. Eine Zusatzanleitung beinhaltet die Abmessungen des Gerätes. Die Anleitungen lassen sich am Besten per rechter Maustaste und “Speichern als…” herunterladen.

Update vom 01.11.2012
Live aus der Designabteilung: Erste Erfolge eines weiteren Modells vom gleichen Hersteller sind erkennbar. Momentan werden seitliche Blättertasten erwogen.

So, und jetzt genehmige ich mir eine Tasse Kaffee und lese ein gutes Buch auf zu meinem Testgerät:

ChocoWhite - Tasse Kaffee

 

9 Gedanken zu „Testbericht: ChocoWhite“

  1. Aber Hallo,
    gutes, sicher schmackhaftes Design. Freu mich schon beim nächsten Treffen einen in den Händen zu halten, um den ultimativen Geschmackstest zu machen.

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