Testbericht: Tolino Tab 8

Die Frankfurter Buchmesse naht in Riesenschritten und es wird erwartet, dass die Tolinoallianz neben den Nachfolgern für Tolino Shine und Vision 2 auch ein neues Tablet vorstellen wird. Bis dahin ist das 8″ große Tab 8 aktuell, dass ich seit ein paar Monaten testen konnte. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich anderswo nicht gelesen habe.

TolinoTab8
Tolino Tab 8 (Testexemplar zur Verfügung gestellt von eBook.de) 1

In aller Kürze

Das ist gut

  • liegt gut in der Hand
  • Heller und blickwinkelstabiler Bildschirm
  • Hohe Bildschirmauflösung
  • schnell

Das ist nicht so gut

  • Bluetooth-Lautsprecher können nicht verbunden werden
  • Bildschirm flackert in manchen Apps beim Scrollen
  • Relativ kurze Akkulaufzeit
  • Keine Rückkamera

Etwas ausführlicher

Dass das Tab 8 zu Tolino gehört, ist auf den ersten Blick sichtbar und den ersten Handgriff fühlbar. Wie bei den eReadern gibt es auf der Vorderseite eine Sensortaste, mit der jederzeit die vorinstallierte Tolinoapp geöffnet werden kann. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass diese Taste beim Benutzen des Tablets häufiger aus Versehen gedrückt wird und man dann unversehens in einer anderen App landet. Das hat sich im Gebrauch zum Glück nicht bestätigt. Schade ist trotzdem, dass man diese Taste nicht mit einer anderen App belegen kann.

Aber zurück zum Design. Wie gesagt, das Tablet und der Vision 2 sehen ähnlich aus und fühlen sich durch die gummierte Rückeseite und die abgerundeten Kanten auch ähnlich an. Als Bildschirm ist im Tolino Tab 8 ein blickwinkelstabiles und recht gutes IPS-Display mit einer Auflösung von 283 ppi (1920 x 1200) verbaut. Lichthöfe, wie beim Vorgänger, sind keine zu sehen. Als Bildschirmformat wird das 16:10-Bildformat verwendet, was beim Filme schauen ok ist, mir aber beim Lesen im Hochformat zu hoch und zu lang ist.

Wie bei anderen Androidtablets usus, befinden sich der Einschalter und die Lautstärketasten an der rechten Seite des Gerätes. Auf der linken ist der Micro-USB-Anschluss fürs Aufladen oder Verbinden mit dem PC und der Einschub für die Micro-SD-Karte. Der USB-Anschluss hier meiner Meinung nach fehl am Platz, denn er verhindert ein Aufladen, während das Tablet im Querformat und mit obenliegenden Lautstärketasten zum Filme schauen in einem Ständer steht. Hier wäre die klassische Position auf der Unterseite besser.

Kameratechnisch ist das Tablet schlecht ausgestattet. Eine Frontkamera ist vorhanden, eine Rückseitige, wie sie der Vorgänger noch hatte, fehlt allerdings. Daher kann man das Tab 8 zum Skypen nutzen, mal schnell ein Foto machen oder die eigene Papierbuchsammlung erfassen und ordnen ist mit dem Tolino Tab 8 nicht möglich.

Musik kommt aus einem Lautsprecher, der aus der Unterkante des Gerätes herauströtet. Wenn man das Tablet in Liegeposition auf der Unterseite stehen hat, wird der Sound entsprechend gedämpft. Alternativ lassen sich Kopfhörer anschließen, der Ausgang befindet sich auf der Oberseite des Gerätes. Obwohl das Tablet auch Bluetooth unterstützt, ist es mir nicht gelungen, es mit verschiedenen Bluetoothlautsprechern zu verbinden. Das schränkt den Musikgenuß übers Tablet arg ein, wenn das Audiosystem zuhause dafür vorbereitet ist. Das Koppeln mit einer Bluetoothtastatur hingegen klappte problemlos.

Geschwindigkeit

Fürs Surfen, Lesen, Filme schauen oder Musikhören ist das Tablet schnell genug. Das Scrollen durch Websites ist ruckelfrei, lediglich bei einigen Apps wie Evernote oder beim durchblättern von Bildern mit dem vorinstalliertem ES Datei Manager ist mir ein unangenehmes Flackern des Bildschirms aufgefallen.

Akkuverbrauch

Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 12 h an. So ganz kann ich das nicht glauben, weil ich im Betrieb mehrfach festgestellt habe, dass das Tablet relativ schnell alle wird. Beim reinen Surfen, natürlich beim Filme schauen und auch beim bloßen Herumliegen kann man schon fast sehen, wie die Kapazität weniger wird. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich keine absoluten Testwerte und -zeiten habe, sondern mir das im Vergleich zu meinem nahezu seit 2,5 Jahren täglich genutzen Nexus 7 der ersten Generation aufgefallen ist. Dieses verliert nicht so schnell an Akkukapazität wie das Tab 8, was durchaus am geringer auflösenden Display liegen kann. Gefühlt hält das Tab 8 keinen kompletten Tag durch. Ich würde daher immer ein Netzteil und ein langes Kabel in Reichweite liegen haben.

Technische Daten

Gewicht: 308 g
Betriebssystem: Android 4.4.4
Prozessor: Intel® Atom™ Prozessor Z3735 (4 x 1,83 GHz)
Arbeitsspeicher: 2 GB
Grafikeinheit: Intel (R) HD Graphics for BayTrail
Interner Speicher: 16 GB
Bildschirmgröße: 8″
Auflösung: 1920 x 1200
Pixeldichte: 283 ppi
Frontkamera: ja (2 MP)
Rückkamera: nein
Blitz: nein
GPS: nein
HDMI: nein
Externe Speicherkarte: ja (bis 32 GB)
Bluetooth: ja
Lieferumfang: Tablet, Kurzanleitung, USB-Kabel, Ladegerät

Fazit

Gut gefallen hat mir der hochauflösende, helle und blickwinkelstabile Bildschirm, die allgemeine Geschwindigkeit, das geringe Gewicht und die Verarbeitungsqualität.

Weniger gut fand ich die fehlerhafte Bluetoothunterstützung der Audiogeräte, den suboptimal angebrachten USB-Anschluss und den vergleichsweise hohen Akkuverbrauch.

Dennoch ist das Tolino Tab 8 ein sehr gutes Gerät zum Surfen, Lesen, Filme schauen, Hörbücher hören und — eingeschränkt natürlich — Musik hören. Das Tab 8 gibts bei allen Tolinopartnern für 149 € (zb. eBook.de oder Thalia) oder bei Amazon für 109 €.


1 Das Hintergrundbild, das auf dem Tablet zu sehen ist, stammt von Gabi Reichert – Küsten- und Meeresfotografie

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