Testbericht: ASUS Zenpad S 8

  • - Aktualisiert am
  • von Michael
  • Lesedauer: ~ 6 min
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Langsam aber stetig wächst der Markt der Tablets mit Displays im 4:3-Format und den damit verbundenen Auflösungen von 1536 x 2048 px (bei Apple unter dem Markenbegriff Retina bekannt). Anfang des Jahres hatte ich bereits die beiden Geräte von PocketBook vorliegen, ganz neu ist das ASUS ZenPad S 8, welches mit Intelprozessor und 2 bzw. 4 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Ich habe die Version mit 2 GB getestet.
asus-zenpad-s8

In aller Kürze

Das gefällt mir

  • sehr leicht
  • sehr schnell
  • umfangreiche Softwareausstattung
  • hohe Auflösung

Das gefällt mir nicht so gut

  • etwas geringe Maximalhelligkeit
  • teilweise fehlerhafte Übersetzung der Oberfläche

Ausführlicher

Das rund 300 g leichte ASUS Zenpad S 8 ist ca 13 cm breit, 20 cm hoch und knapp 7 mm dick. Die Rückseite besteht größtenteils aus gebürstetem Aluminium. Ein knapp 2 cm breiter Streifen mit Lederbespannung dient als Hingucker. Durch das Aluminium ist die Rückseite beim Halten sehr glatt und fühlt sich kalt an. Lediglich der schmale Lederstreifen sorgt für besseren Halt, wobei ich finde, dass er für Rechtshänder auf der falschen Seite angebracht ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es angenehmer ist, wenn das Verhältnis von Aluminium- und Lederfläche umgekehrt wäre. Nichts desto trotz sieht die Rückseite sehr elegant aus.

Die Vorderseite des Tablets ist schwarz und wird durch einen umlaufenden Metallstreifen begrenzt. An der Oberseite sitzt der Kopfhörerausgang, an der rechten Seite Lautstärkewippe und Powerknopf. Strom bekommt das Zenpad über einen USB-C-Anschluss, der sich auf der Unterseite befindet. Herkömmliche Micro-USB-Kabel passen nicht in diesen Anschluss, dafür lässt sich das Kabel verdrehsicher einstecken. Eine externe Micro-SDXC-Speicherkarte passt in den Einschub auf der linken Seite.

Die Stereolautsprecher befinden sich im Querformat rechts und links vom Display und vermitteln einen guten Stereoeffekt. Die Lautsprecher klingen von Haus aus etwas bassarm und höhenlastig, mit dem installierten Audioassistent lässt sich noch einiges aus ihnen herausholen. Bassorgien sind mit dem Zenpad aber nicht möglich. Besser ist es da, entweder einen Kopfhörer anzuschließen oder das Tablet über Bluetooth mit externen Lautsprechern oder einer Stereoanlage kommunizieren zu lassen. Ich konnte das Gerät problemlos mit verschiedenen Audiogeräten (einem EasyACC-Lautsprecher, diesem CSL-Bluetooth-Receiver und dem Philips Bluetooth HiFi-Adapter) und einer Bluetoothtastatur verbinden.

Neben dem linken Lautsprecher befindet sich die Frontkamera mit einer Auflösung von 5 Megapixeln und der Helligkeitssensor. Die rückseitige Kamera löst mit 8 Megapixeln auf und ragt etwas aus der Alurückwand heraus.

Bildschirm

Wie oben angedeutet, verbaut ASUS ein 8″ großes IPS-Display mit einer Auflösung von 326 ppi. Damit ist die Auflösung so hoch, dass einzelne Pixel nicht mehr wahrgenommen werden. Farben werden beim seitlichen draufschauen nicht verfälscht, allerdings nimmt die Helligkeit etwas ab. Das wäre kein Problem, wenn die Maximalhelligkeit des Tablets nicht relativ gering wäre. Bei Tablets gilt nämlich: Je heller, desto besser kann mit dem Gerät auch draußen gelesen werden. Selbst das Nexus 7 von 2012 und auch die Surfpads sind heller. Hier mal ein Vergleich mit dem iPad 2:

maximale Helligkeit bei iPad 2 (links) und Zenpad (rechts)

maximale Helligkeit bei iPad 2 (links) und Zenpad (rechts)

Bedienung

ASUS stattet das ZenPad mit allerlei Software aus, die leider nicht deinstalliert werden kann. Von 32 GB internem Speicher bleiben so rund 24 GB für eigene Apps und Inhalte, was immer noch ausreichend ist. Wer noch mehr Platz braucht, kann den Speicher um bis zu 128 GB erhöhen. Laut offizieller Spezifikation der SDXC-Schnittstelle sind theoretisch Speichergrößen bis 2 TB möglich, es mangelt allerdings an passenden Speicherkarten. Und weil auf dem Tablet Android 5.0.1 installiert ist, lassen sich Apps auch vom internen Speicher auf die externe Karte verschieben.

Ansonsten ist die Bedienung sehr flüssig. Als Oberfläche wird das hauseigene ZenUI, das sowohl als Launcher arbeitet, aber auch in den Einstellungen des Tablets verwurzelt ist. Und ich muss sagen, das ZenUI ist – obwohl es unendlich viele Einstellungen (und genauso viele Hilfen) gibt – sehr durchdacht aufgebaut. So werden alle Apps automatisch in passende Ordner sortiert. Bei neuen Apps wird nach der Installation angezeigt, in welchem Ordner sie geschoben wurden.

Wer vom iPad umsteigt und oder das Konzept der zwei Ebenen von Android nicht mag, kann die Oberfläche auch so umstellen, dass alle Apps auf nur einer Ebene angezeigt werden. Und wers ganz einfach mag, kann auch einen Einfachmodus mit extragroßen Symbolen einschalten. Das ist der ideale Omamodus. :)

Neue Funktionen in den Menüs und Einstellungen werden immer mit einem roten Symbol gekennzeichnet, sodass man hier nix übersieht bzw. immer mal wieder was neues entdeckt. Leider ist das ZenUI nicht immer perfekt übersetzt. Einzelne Texte sind permanent klein geschrieben, andere stehen in einer völlig anderen Sprache zur Verfügung. Das trübt den Eindruck des ZenUI etwas, finde ich und sollte bei einem Tablet für > 250 € nicht vorkommen.

ZenPad als eBook-Reader

Ich teste Tablets natürlich auch immer auf ihre Fähigkeiten als eBook-Reader. Durch das sehr hochauflösende Display ist das Lesen auf dem Gerät kein Problem, Schriften sind in jeder Größe einwandfrei ablesbar. Der im Gegensatz zu anderen Tablets etwas breitere Bildschirm im Hochformat sorgt für ein angenehmes, buchartiges Lesen. Leider ist der Rahmen des Tablets dann etwas schmal, sodass man leicht mit dem Daumen den Text auswählt, statt ihn zu lesen.

ASUS Zenpad S 8.0 ohne Hülle in der Hand

ASUS Zenpad S 8.0 ohne Hülle in der Hand

Ich erwähnte es oben schon: Durch die relativ geringe Maximalhelligkeit und den damit verbundenen starken Spiegeleffekt eignet sich das ZenPad leider nicht so richtig zum Lesen an Orten, an denen die Hintergrundbeleuchtung sehr stark ist bzw. stark wechselt, wie in Bussen oder Zügen. Zu Hause oder in dunkleren Umgebungen ist das aber kein Problem.

Akkuverbrauch

ASUS gibt den Akkuverbrauch mit 8 Stunden an. Das kommt bei Mischbetrieb in etwa hin, beim reinen Filmeschauen ist der Akku verständlicherweise etwas früher leer. Sehr gut finde ich, dass der 4000 mAh-Akku kaum Saft verliert, wenn das Tablet einfach so herumliegt. Möglich macht das unter anderem der Energiesparmanager, der verschiedene Möglichkeiten bietet, Strom zu sparen.

ASUS Zenpad S 8 - Energiesparmodus

ASUS Zenpad S 8 – Energiesparmodus

In der Hand gehalten

Generell habe ich es bei Tablets und auch bei eReadern lieber, das Gerät in einer Hülle zu nutzen. Einerseits kann ich es besser tragen, der Bildschirm ist bei Nichtbenutzung geschützt und auch die Kameralinse kann nicht so leicht verkratzt werden.

Weit verbreitet sind Hüllen, bei denen der Deckel dreigeteilt ist und der damit gleichzeit als Ständer dient. Das ist praktisch zum Filme schauen. Ich halte das Tablet mittlerweile auch lieber am zusammengeklappten Deckel fest, weil ich es fester packen kann. Dazu kommt, dass die Kameralinse jederzeit frei ist, um mal eben ein Bild aufzunehmen. Die von mir benutze Hülle schaltet das Tablet zudem aus, wenn sie zugeklappt und ein, wenn sie wieder aufgeklappt wird.

Technische Daten

Gewicht 298 g
Farbe schwarz, weiß
Betriebssystem Android 5.0.1
Prozessor Intel® Atom™ Prozessor Z3560 (4 x 1,83 GHz)
Arbeitsspeicher 2 GB / 4 GB
Grafikeinheit PowerVR Rogue G6430
Interner Speicher 32 GB / 64 GB
Bildschirmgröße 8"
Auflösung 1536 x 2048
Pixeldichte 320 ppi
Frontkamera ja (5 MP)
Rückkamera ja (8 MP)
Blitz nein
GPS ja (GPS & GLONASS)
HDMI nein
Externe Speicherkarte ja (bis 128 GB)
Bluetooth ja (Version 4.1 & low energy)
Lieferumfang Tablet, Kurzanleitung, USB-C-Kabel, Ladegerät
Preis 239 € bei Amazon

Fazit

Das ASUS ZenPad S8 ist ein feines Teil. Das ZenUI als Oberfläche ist sehr umfangreich und gut durchdacht, auch wenn die Übersetzung nicht ganz perfekt ist. Die mitgelieferten Apps – nunja, sie sind da und lassen sich bei Nichtgefallen nur deaktivieren. Speicherplatz geben sie nicht frei, aber die fehlenden rund 500 MB kann ich bei 24 GB freiem internen Speicher verschmerzen. Weniger, dass der Bildschirm nicht so hell ist. Er ist nicht wirklich dunkel, aber zum Lesen in Bus und Bahn würde ich das Tablet nicht einsetzen wollen. Für alles andere ist es aber sehr gut geeignet. Bei meinem Testgerät hatte ich nie das Gefühl, dass die 2 GB Arbeitsspeicher zu wenig waren. Alles in allem ein fast perfektes Gerät.




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Michael SonntagMichael Sonntag beschäftigt sich mit allem, was mit dem Lesen ohne Papier als Trägermaterial zu tun hat. Also mit eBook-Readern, Tablets und dem ganzen Drumherum.

4 Kommentare

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  1. lesefreund sagt:

    Hallo Michael, ich habe doch kein Interesse mehr an der Hülle, es hat sich erledigt. Trotzdem vielen Dank für das Angebot!

  2. tabay20 sagt:

    Hey, ich habe Interesse an der Hülle! Frohe Weihnachten und beste Grüße

  3. Leseratte sagt:

    Hallo Michael,
    ich lade meine ebooks über google play bücher auf mein Asus zenpad8.0. ich würde aber nun die gekauften Bücher gerne auch auf meinem PC (windows 10) speichern. Unter meinem google account kann ich sie zwar alle sehen am PC , aber weder lesen noch in einem für mich zu öffnenden Format herunterladen und speichern (speichert immer als epub.acsm-Datei oder pdf.acsm-Datei). Ich bin leider nicht so firm, dass ich hier weiter komme. Kannst du mir sagen wie ich die Buchdateien so herunterladen kann, dass ich sie auch auf dem PC speichern und öffnen,d.h. dann auch lesen kann? Ich habe schon viele Bücher gekauft und habe Angst,dass sie mir irgendwann von google gelöscht werden.

    • Avatar-Foto Michael sagt:

      Du brauchst Adobe Digital Editions und eine Adobe ID. Wenn du Digital Editions installiert und auf die Adobe-ID registriert hast, kannst du die ACSM-Dateien herunterladen und darin öffnen. Erst damit wird das eigentliche Buch auf deinen PC heruntergeladen und mit dem enthaltenen Kopierschutz auf deinen PC authorisiert. Mit Digital Editions kannst du die Bücher dann auch lesen bzw. auf einen Epub-fähigen eReader kopieren.

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